Freitag, 8. November 2013

Das neue Cool: Achtsamkeit.







Auch die Kunst befasst sich immer mehr mit Meditation.
Gezielt eine ganze Reihe meditierender Figuren hat
dieser Künstler gestaltet, wobei diese Bronze (mit Kristall)
vielleicht zeigt, wie klar wir mit Mediation im Kopf
sein können: "Autumn Moon" von Sukhi Barber
Die nächste Revolution aus Silicon Valley:

Direkt von den Immer-online-Internet-Machern selbst kommt nun endlich die nächste dringend nötige 
große Zukunfts-Welle: 

Die Entwicklung von Achtsamkeit, zu Atem kommen, aufmerksam im Hier und Jetzt sein!

So revolutionär, dass es wiederholt werden muss:

Neben Statussymbolen "Kreativität, Style, physische Fitness, Aussehen, Konstant-up-to-date sein, möglichst viele Facebook-Freunde und Follower, bunte große  Kopfhörer und das angesagteste Yoga-Studio (ja, auch für Guys)"

ist ab heute, spätestens jedoch ab morgen

das neueste, hippeste Statussymbol:
Besonders zentriert sein, achtsam sein, im Hier und Jetzt, fähig jederzeit sein Handy wegzulegen, durchzuatmen und seinem Gegenüber intensiv in die Augen zu blicken.

Also:
Statussymbol = Ausstrahlung wie einer der Zen-Meister zu haben.
Das innere Leuchten das diejenigen erreichen können, die viel meditieren.

Aus Silicon Valley, von den Internet-Machern kamen all die Vorrichtungen, die unser Leben atemlos werden ließen.
Also die Vorrichtungen, die unsere Augen nonstop auf kleine und große Bildschirme kleben, laufender- und fahrender Weise Nachrichten tippen lassen, künstliche wetteifernde Freundes-Beobachtungen erzeugen, eine ständig verfügbare Infoflut sichern....
Und die Macher von Google, Facebook, Twitter und Co selbst sind natürlich die atemlosesten.
Und jetzt wird es selbst ihnen persönlich zu viel.

Der Mensch ist aber ein anpassungsfähiges Wesen, und schon kommt die Gegenrevolution, die unsere Atemlosigkeit wieder ausgleichen kann:

Die Innovations-Menschen in "Internet"-Silicon Valley höchstselbst (die jüngeren) strömen nun in Kurse/(die älteren) initiieren 
Fortbildungen (wie bei Google von Chade-Meng Tan eingeführt: das Search Inside Yourself Leadership Institute), und 
Symposien (wie Wisdom 2.0 seit 2009, initiiert von Soren Gordhamer). 
In diesen lernen sie zum Beispiel von Spezialisten, die Achtsamkeitsübungen aus dem Buddhismus für den Westen gewissermaßen herausdestilliert haben, allen voran Jon Kabat Zinn und Jack Kornfield*. Selbst das Umfeld des Dalai Lama - Thupten Jinpa - sowie den buddhistischen Achtsamkeits-Meister schlechthin, Thich Nhat Hanh, sichern sie sich als Gastredner. Mit dabei sind alle Gründer von Twitter, Facebook, eBay, über PayPal bis zu Huffington Post, praktisch jeder der etwas mit Internet zu tun hat.

Man möchte meinen, sie hätten erkannt:
Je mehr (virtuelle) Welten wir erschaffen und je schneller wir uns in ihnen bewegen können, desto mehr müssen wir unsere Fähigkeit trainieren, unserer Aufmerksamkeit zu steuern, sonst denken wir nicht klar genug, machen Fehler, gehen unter.
Oder persönlich:
Wenn ich nicht ständig mit halbem Kopf und Auge auf einem Bildschirm bin, kann ich dank meiner höheren Aufmerksamkeit viel besser beurteilen, was vorgeht - mit meinem Gegenüber, auf meinem Schreibtisch. Und ich habe im "Neutral-Gang" viel besseren Zugang zu allen inneren Informationen, und und und...

Aber die Motivation der meisten, etwas Neues zu lernen ist viel handfester, so auch hier:
Na klar, Meditation
- stärkt nachweisbar das Gehirn,
- senkt den Blutdruck, vieles mehr...
Vor allem aber ist für Google, Twitter und Co Achtsamkeit ein Weg, im Wettbewerb vorne dran zu bleiben.

Und für jeden einzelnen Google & Co-Angestellten heißt das auch persönlich: Achtsamkeit hilft ihm, Karriere zu machen.

Und ihrer Natur gemäß nähern sich die Techies dabei der Meditation-Zur-Achtsamkeit-Thematik wie einer Ingenieursaufgabe.

Ist das falsch?

Nein!

Denn genau darum geht es, nämlich
- optimal an unsere Welt angepasst zu sein, und die ist nun mal bei uns virtuell-allgegenwärtig-schnell

und

-Achtsamkeit dem Gehirn beibringen ist eine relativ mechanistische Aufgabe!


Aber Meditation ist doch etwas mit Religion, oder zumindest Esoterik, oder?

Längst vorbei!!
Schon seit einigen Jahren arbeiten die amerikanischen Marines genauso mit Achtsamkeitsprogrammen wie ganz "gewöhnliche" Firmen weltweit,** die ihren Mitarbeitern erfolgreich Meditationsprogramme verordnen,

Weiteres Beispiel für Meditation in der Kunst:
Diese Meditationshaltung würden Achtsamkeits-Meister
nicht erlauben. Gerade und zentriert soll man sitzen...
"Sri Ramana Maharahi" Daisy Youngblood


weil sie nachweislich 
-den Stresslevel reduzieren,
-klares Denken ermöglichen,
-größere Kreativität erzeugen und die Menschen viel
-besser kommunizieren und
-zusammen arbeiten lassen.

Wem nicht bodenständige Firmen reichen, sondern für den der die neuesten Star-Beipiele zur Inspiration braucht:
Neben Altmeistern wie Richard Gere meditieren nun George Stephanopoulos, 50 Cent and Lena Dunham (Macherin der Serie "Girls"), Arianna Huffington (Huffington Post), ganz zu schweigen von weiteren Hollywood Stars. 
Und die Finanzwelt war ganz aufgeregt bei dem folgenden Tweet letzten April: from@rupertmurdoch:“Trying to learn transcendental meditation. Everyone recommends, not that easy to get started, but said to improve everything!”

...vielleicht
ist dieser Herr aber einfach nur sehr entspannt...
"Sri Ramana Maharahi" Daisy Youngblood

(JanaBlog betont:

Mit Meditation oder Achtsamkeitsübungen aller Art braucht sich niemand wie ein besserer Mensch vorzukommen!!!
Dies muss gesagt werden, denn:

- Jetzt wo Achtsam-Durchmeditiert-Zentriert ein Neues Muss wird, werden wir natürlich auch anfällig dafür, uns darin gegenseitig zu vergleichen, wie mit jedem anderen Statussymbol auch.

- In den Köpfen vieler steckt immer noch Meditation=Dalai Lama=Religion=ethisch-irgendwie-toll(=esoterisch). Und ihr würdet euch wundern, auch auf dem Weg zur Erleuchtung kann man sich gegenseitig fleißig bewerten und konkurrieren***.

- Um "besser" kann es hier sowieso nicht gehen, und zum Verständnis: Hier geht es ohnehin nicht um das ethische Training**** des Buddhismus, sondern rein ein Training des Gehirns dahingehend, dass man es jederzeit beruhigen kann, um besser in jeder Situation agieren zu können.)


Ach ja, WIE man achtsam wird?

Dazu gibt es so viel Zugängliches mittlerweile, dass jeder seinen eigenen Anfang leicht finden kann.
Nicht-buddhistisch sind da als Start Jon Kabat Zinn mit seinen Büchern zu erwähnen oder ein Einstieg mit dem MBSR-MBCT-Verband zu empfehlen, der genau auf "Achtsamkeit unabhängig von Religion" spezialisiert ist und mittlerweile einfach überall vorort ist.*****

Was sagt ihr?
Ein Buch lesen - zu viel?
Zeit für einen Kurs - zu viel?
Geplante Meditation - zu viel?

Wer leicht anfangen will und seine Geist-Fitness erhöhen will muss nichts groß organisieren:

- Es reichen schon 60 Sekunden Unterbrechung. Und zwar eine Minute pausieren UND zugleich einen Punkt visualisieren. Das bekommt nicht mal im Büro jemand mit, und es gibt sogar eine coole Community/Web-Adresse dafür: whil.com

- Eine App besorgen, die einen anleitet, zum Beispiel die Meditations-App namens "Get Some Headspace" (http://www.getsomeheadspace.com/shop/headspace-meditation-app.aspx)

- Vier Atemzüge machen als Mini-Pause, schön langsam und tief. Die kann sich jeder leisten!

- Wecker stellen - auf dem Vielfach-Wecker eures Smartphones. Als Verabredung für die eine Minute Handy/Bildschirm-"Weglegen". Durchatmen, umschauen, konzentrieren. Oder aufstehen, Kaffee/Tee/Red Bull-holen und dabei komplett aufs Gehen konzentriert sein.

Jeder wird für sich herausfinden, was wirkt.

Das einzige, was wirklich sein MUSS, was einem einfach alle Fachleute sagen:
Man muss es sich zur Gewohnheit machen!

Aber Achtung, Suchtgefahr.
Sobald ihr begonnen habt, merkt ihr schnell, nach Tagen, spätestens nach einigen Wochen, dass es viel bringt. Und ihr werdet immer ruhiger und ausgeglichener. Und werdet vielleicht immer mehr davon im Alltag einbauen wollen, bis ihr euch plötzlich doch morgens auf einem Stuhl(reicht! Muss kein Kissen sein!) wiederfindet....


Und schon habt ihr's auch: Das neue Cool.




* http://www.nytimes.com/2013/11/03/fashion/mindfulness-and-meditation-are-capturing-attention.html?pagewanted=1&_r=0&ref=fashion
** Beispiele, allein aus dem oben genannten Artikel, nur für den ersten Eindruck: Nike, Goldman Sachs, General Mills, Target, Aetna ...
***Davon können diejenigen ein Lied singen, die Meditation längst in buddhistischen oder sonstigen Kreisen betreiben. Die kennen Äußerungen nach dem Motto "Sie ist eben noch nicht so weit", im Sinne von "Er ist, glaube ich, erleuchteter als der andere"...
****Ein ethisches Training jedweder Couleur, ob im Sinne des Buddhismus oder im Sinne eines nicht-religiösen Werte-Kanons, (wie es Dalai Lama übrigens propagiert) kann ja noch kommen, als nächste Welle vielleicht. Aber bis dahin: bitte nicht verwechseln!
*****http://www.mbsr-verband.org


Ähnliches von JanaBlog:
http://janablog1.blogspot.de/2013/05/online-nicht-lesen-nur-gucken.html


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2 Kommentare:

  1. Auch in Davos 2014 merkt man, wie die Achtsamkeit/Mindfulness sich auszubreiten beginnt: http://www.huffingtonpost.com/otto-scharmer/davos-mindfulness-hotspot_b_4671062.html

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  2. Ich halte es eigentlich nicht für verwerflich, die positiven Aspekte der Achtsamkeit / Meditation auch offiziell als konstruktiv für das Berufsleben zu sehen. Und die Medienrevolution ist ja auch etwas, das die Welt in einem Bereich verändert hat, wie ich selbst glaube auch zum Guten. Daher ist es doch konsequent, hier bisher nicht genutztes Wissen in unsere westliche Welt zu integrieren. Oder?
    Und sich zu vergleichen bzw. Gott-sein-Gedanken zu entwickeln ist eigentlich einer der "Fehler", die passieren können, wenn man zu meditieren beginnt.
    LG, Alida

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