Montag, 25. Juni 2012

Die Antwort: Formel 1.








Foto: Gil Abrantes
Teamplayer oder Einzel-Held, - was denn nun? Von vielen wird im Beruf beides zugleich erwartet und dann als nicht authentisch abgetan. 

In der Formel 1 kann man lernen, wie es geht.



Am erfolgreichsten sind dort diejenigen, die - 


wie am legendären Michael Schumacher zu beobachten (war? Ist?) - folgendes können:

- Einzeln selbstverständlich sehr gut trainiert sein, ganz für sich, physisch, psychisch, kognitiv, ist ja klar. Dies sind besonders kleine Kerle, aber besonders intelligente und zugleich mit eiserner Disziplin gestählte.

- Physisches, geradezu neurologisches Gespür für die Maschine, um den Technikern Hinweise zur Weiterentwicklung geben zu können, - (das, was wir alle haben, wenn wir einparken (hoffentlich!), das Hineinspüren in die hintere Stoßstange, dann fühlen wir den Wagen ja auch wie einen Teil unser eigenen Körpers)

Zugleich Teamplayer sein:
Gemeint ist echte Zusammenarbeit mit allen Teamkollegen, also zuhören! Brainstorming! Jeden einzelnen ernst nehmen!

-Vor allem: Demut, das Bewusstsein wie sehr man als Fahrer abhängig ist vom Team. Und dass man zusätzlich abhängig ist von Dingen, die man als Pilot einfach nicht kontrollieren kann, mehr als in anderen Sportarten*: von der Willkür, Komplexität, Anfälligkeit der Technik, und nicht zuletzt des Wetters.

Und zugleich -
- Heldengeschichten anbieten, bitte!
Im entscheidenden Augenblick (also vermutlich: beim Start) auf "einsamer Cowboy" umschalten. Sich ganz auf sich stellen, intelligente und mutige Entscheidungen treffen, sich zum Beispiel vom Platz 18 auf einen Podiumsplatz vorarbeiten. Nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern sich geduldig, konzentriert, mit unbeugsamen Willen nicht unterkriegen lassen, auch wenn es hoffnungslos aussieht. Sich nach vorne kämpfen, darauf vertrauen, dass alles möglich ist (zum Beispiel: Wetterwechsel, Ausfälle von Konkurrenten,…) und dann möglicherweise einen Triumph genießen und --

sich als erstes aus vollem Herzen beim Team bedanken,
denn dazu erdet einen der Motorsport mehr als andere. Immer zu wissen, dass man nur ein Teil des Ganzen ist, abhängig von zahllosen anderen Menschen --
und dem Quäntchen Glück ...

… wie im richtigen Leben, eben.





(Nun ergänzend für alle, die JanaBlog immer wieder fragen, warum um Gottes Willen sie so gerne komplette(!) Formel 1- Rennen anschaut, weil sie sagen: das ist ja total langweilig und unübersichtlich, die Regeln, die Teams, alles geht nur nach Boxenstopps oder Reifen-Sorte:

JanaBlog gefällt nicht nur das oben genannte, sondern auch , dass es - ganz unserer globalisierten Welt entsprechend -
in der Formel 1 nicht durchzuhalten ist, die Welt immer noch in Nationen einzuteilen: es geht um die Teams der ohnehin besten ihres Fachs. Denn drückt man dem Fahrer (und seiner Nationalität die Daumen? Oder dem Rennstall? Oder gar dem Sponsor?

Zugegeben: dadurch ist es nicht so leicht, Orientierung zum Daumendrücken zu geben, wie in anderen Sportarten. Aber vielleicht ist das auch nicht notwendig, denn für das Dasein als Formel 1- Fan ist eins entscheidend: dass der Puls hochgeht, wenn der Start losgeht, dass er hoch bleibt, einfach weil man sich (nicht nur mit Hilfe der großartigen Onboard-Kameras) vorstellt: ich sitze jetzt auch in einem der wenigen schnellsten Autos der Welt,

und kann -

fast -

fliegen --!!!!!!!)











* oder ist das auch bei euren Lieblingssportarten so? Bitte um Tipps!

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