Schauen wir zu
viel Tatort und gefährden uns DESHALB mit falscher Zivilcourage?
Wie aktuell all die gutgläubigen Frauen, die überfallen und
vergewaltigt wurden, nachdem sie bei Dunkelheit mit falschen Hilferufen in
einen Park oder ein Parkhaus gelockt worden waren*?
Ob diejenigen, die in gefährlichen Situationen zu mutig reagieren
es sich im Fernsehen abgeschaut haben, weiß JanaBlog nicht. Auf alle Fälle
haben sie es
tausendmal in Filmen gesehen, dieses
Drehbuch-typische
„Man-denkt-nicht-nach-sondern-GEHT-HIN“:
Irgendwo schreit jemand, es gibt ein auffälliges Knacken im
Wald, der Jogger/Spaziergänger/das zukünftige
Opfer (oder mit Glück nur: Leichen-Entdecker) geht auch nachts hin, allein natürlich.
Oder die Hauptrollen-Träger schlafen
zu Hause und hören ein Geräusch. Was
machen selbst Frauen? (Schicken ihren Mann mit einem Baseball-Schläger los in
die Dunkelheit zum Nachschauen – schlimm genug – oder) gehen selber HIN! Statt die Polizei zu rufen, sich zu verstecken,
sich im Bett schlafend zu stellen um die Einbrecher nicht zu provozieren, durch
einen Hinterausgang zu flüchten oder, oder …
Prägen uns all
die Krimis ungünstig mit Drehbüchern,
die einfach nur
auf billige
unrealistische aber
fürs Drama
praktische Wendepunkte aus sind?
Oder zeigen all
die Filme und Serien nur, wie doof wir Menschen manchmal wirklich sind? (Bitte Polizei-und Verhaltens-Experten: das ist eine echte
Frage an euch!)
Denn gefährlich
sind in der realen Welt die typischen Film-Verhaltensweisen allemal:
- Provozieren von
gefährlichen Leuten – ohne dass man Tom Cruise in
Jack Reacher ist (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jack_Reacher_(Film)
oder Helena in Orphan Black (http://orphanblack.wikia.com/wiki/Helena
- Sich mit Händen und Füßen
wehren, wenn man von drei Riesen-Männern entführt und geknebelt wurde – selbst
als eine zarte junge Frau. Welch eine Kraftverschwendung und Verletzungsgefahr!
- Als Detektiv im
entscheidenden Augenblick ohne seinen
Partner unterwegs sein und definitiv
- niemals Verstärkung
anfordern, selbst wenn das Drama/Einsatz von Schusswaffen absehbar ist.
- Grundsätzlich einen noch so notwendigen Polizeischutz ablehnen – nicht nur als untrainierter Nerd/Manager,
sondern natürlich auch als ein sehr schutzbedürftiges Mädchen im
Zeugenschutzprogramm. (Und die Polizei geht jedes Mal darauf ein).
Und schließlich,
was JanaBlog
definitiv nie machen würde:
genau demjenigen ihren Verdacht ins Gesicht mitteilen, den sie für den Mörder hält. Jedenfalls ohne dass direkt neben ihr, was sage ich: vor ihr zwanzig FBI Agenten/zwei Sondereinsatzkommandos stehen!
Denn warum sollte sie demjenigen, der alles zu verlieren hat,
die Gelegenheit geben alle Beweise – inklusive ihrer Wenigkeit – zu beseitigen,
weitere Menschen abzumurksen oder/und zu fliehen?
Jetzt zugegeben:
All die Jogger im Wald und Frauen, die vorgetäuschten Hilferufen
folgen
hätten aus den
vielen Krimis auch etwas anderes lernen können. Nämlich,
dass dieses
Losgehen fast immer schlimm ausgeht.
Allerdings denkt das
menschliche Gehirn anscheinend nicht so weit – und erinnert
sich nur daran, was es als erstes immer wieder in Filmen sieht,
nämlich den
Impuls sich
selbst zu überschätzen und hinzugehen.
Aber nicht verzagen, liebe Drehbuchautoren:
Vielleicht brauchen
wir ja gar keine neuen Drehbücher,
sondern passend zu unserer neuen fürsorglichen Nudge-Gesellschaft** während
der jeweiligen – sagen wir unklugen? – Szenen einfach
einen Hinweis unten
auf dem Bildschirm den eingeblendeten Satz:
„Don‘t try this
at home!!!“
Ähnliches von JanaBlog:
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http://janablog1.blogspot.de/2016/07/kunde-kein-konig.html
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