(Aus der Reihe: Postkarten aus Japan)
Nie mehr werde ich lachen, wenn ich japanische Reisegruppen unser Essen fotografieren sehe! Denn bereits im Flugzeug stellte ich fest: noch nie habe ich wirklich japanisch gegessen, und es ist alles so andersartig, von Geschmack, Aussehen aber auch ganz wichtig: Konsistenz, dass man jeden Bissen vorsichtig aufnimmt, betrachtet und rät, wie er wohl schmecken wird.
Das Kunstwerk auf dem ersten Bild kann man auch essen, und es löst gleich ein Rätsel: es handelt sich um eine Süßigkeit, die zum Matcha-Tee gereicht wird (der pulvrige Tee, der bei Teezeremonien getrunken wird, manche von uns haben ihn schon getrunken, aber ihn sicher nicht lecker gefunden, denn: den darf man gar nicht allein trinken! Sondern erst in eine solche köstliche Süßigkeit beißen, und mit diesem Bissen einen Schluck Matcha kombinieren!).
Der grüne Tee durchdringt die japanische Gesellschaft vollständig, ich habe gar keinen Platz hier um alle die Grüne-Tee-Eis-Sorten,-Kuchen und sonstige Leckereien abzubilden. Der grüne Tee wird in fast jeder Gaststätte automatisch zum Willkommen gereicht, in Geschäften ebenso, man schließt mit geröstetem grünen Tee jedes Essen ab, er wird aus dem Automaten gezogen (ohne Kalorien), – ihr bekommt allmählich eine Vorstellung, nicht?
Die größte Überraschung bei alldem: etwa 90 % all dessen, was ich in Japan gekostet habe, war selbst für uns bei aller Fremdartigkeit unglaublich lecker! Und die Japaner haben auch noch zu meiner großen Freude Essen und Süßigkeiten entdeckt, die einen keinen Gramm zunehmen lassen (muss so sein: JanaBlog hat von früh bis spät nichts anderes gemacht als zu essen!)! Es stimmt außerdem: man fühlt sich besser mit japanischem Essen, es ist – ich mag das Wort eigentlich nicht, aber muss es hier leider anwenden –: bekömmlich.
Das Essen kommt gleichzeitig in vielen Schälchen auf den Tisch und man pickt sich gleichmäßig mundgerechte Stückchen mit den Stäbchen heraus (wer keine Stäbchen bedienen will oder kann, unbedingt eine Gabel aus Deutschland mitbringen!). Hier sieht man, wie man sich in manchen (zum Beispiel in Kaufhäusern befindlichen) Restaurants behelfen kann: draußen gibt es Plastik-Nachbildungen der Mahlzeiten, die man fotografieren kann und dann zum Bestellen der Bedienung im Restaurant zeigen kann.
Wunderschön: Jeder Gang, jedes Schälchen ist sorgfältig gewählt, zum Aussehen des Essens und zur Jahreszeit (das Blatt auf dem Teller ist echt, JanaBlog war schließlich im November da, also November-Teller!)
Regelrecht perfektionistisch sind die Japaner bezüglich ihres Essens. Die Qualität der Lebensmittel ist exzellent, man braucht wirklich keine Angst zu haben in diesem asiatischen Land jemals wegen Essens zu erkranken. Perfektionismus herrscht auch, wenn Japaner fremde Küchen übernehmen: aus irgendwelchen rätselhaften Gründen lieben Japaner (jedenfalls in Kyoto und Osaka) – – französische Pattisserien! In manchen Straßen gibt es geradezu eine Anhäufung dieser Läden und nirgends (naja, beinahe) habe ich so gute französische Croissants und westlichen Tee gekostet (und das, obwohl ich mittlerweile vollkommen süchtig nach grünem Tee geworden bin!)!!
Zum Foto mit dem Brunnen: Auf dem Markt werden kleine Glibber-Küchlein gekühlt, die man kaufen kann, die dann in einen kleinen Plastikbecher gefüllt werden und mit einem kleinen Löffel verspeist werden können.
Zum Schluss möchte ich euch nicht meine Lieblings-Süßigkeit aus Japan vorenthalten. Ich habe keine Ahnung wie sie heißt, es sind pappige kleine Bällchen, die man wohl nur in Kyoto bekommt und die nur frisch verzehrt werden dürfen. Es gibt sie in Weiß (Sojabohnenpaste), Rosa (keine Ahnung) und natürlich in meiner Lieblingsvariante, natürlich mit – grünem Tee!
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