Dienstag, 19. April 2016

Nackte Frau, 3-D






Tobias Hantmann, Untitled, 2014
(Velours Teppich, 90 × 70 cm)
Galerie Bernd Kugler
Die Art Cologne 2016 war besonders gut!

Doppelt so lange wie sonst brauchte JanaBlog, um durchzukommen, so oft lohnte es sich stehen zu bleiben!

Und auch dieses Jahr

Die Trends der Art Cologne kommen und gehen, Vieles ist zufällig und kurzfristig, 

wenn man auch staunen kann, wie viele gleichartige Stephan Balkenhols immer noch oder mehr denn je den Markt fluten können.* 

Die neuen Trend-Materialien dieser Messe, 
den schönsten Messestand, und 
eine wirklich nackte Frau könnt ihr hier sehen.

Trend-Materialien:

Es bleibt abzuwarten, ob sich der

Auf-unbehandeltes-Leinen-Malen-Trend

mittelfristig durchsetzen kann. 

Stellvertretend für so viele andere, ausnahmsweise Papier auf Leinen:

Martha Jungwirth,Untitled
(from the series: Fundraising), 2014
Öl auf Papier auf Leinen
140 × 100 cm Galerie Krinzinger

JanaBlog ist nicht wirklich Fan dieses Trends: Die Bilder bekommen durch das unbehandelte dunkle Leinen einen etwas energielosen, traurigen Touch. Das kann natürlich genau die gewollte Aussage sein, in Masse jedoch wirkt es gewollt und zieht einen ein bisschen runter.

Genauso unklar ist, ob wir

Nach dem Handtuch-Trend der Art Basel 2015 (http://janablog1.blogspot.de/2015/06/egocentric-system.html)

bald von

Teppichen

geflutet werden. Das Beispiel hier ist witzig direkt, denn hat nicht jeder schon mal beim Anblick von besonders gelungenen (gewöhnlich zufälligen) Teppichflor-Zeichnungen gedacht, "das ist ja geradezu ein Kunstwerk, das könnte man sich doch auch hinhängen"?
  

Tobias Hantmann, Untitled, 2014
(Velours Teppich, 90 × 70 cm)
Galerie Bernd Kugler

 Man kann natürlich auch einen

Teppich knüpfen, oder Teppich-geeignete Textilien nutzen:



Sara Sizer, Galerie Cosar HMT

Hier ist der Clou, dass man überhaupt nicht sehen kann, dass es sich um Samt handelt, und dass der Samt nicht bemalt ist, sondern mit Bleiche behandelt. Man könnte schwören, es sei ein Foto von irgendeiner ausgeblichenen Wand, oder eine alte Verpackung...

Aufregend, aber wird es langfristig interessant bleiben?

Einer Teppich-Täuschung kann man wunderbar auch bei diesem Künstler aufsitzen:

Detail aus
Jörg Sasse, CP-16-0 1,2 1016,
Pigment ink print, 110 × 210 cm,
Galerie Wilma Tolksdorf

Jörg Sasse, CP-16-0 1,2 1016,
Pigment ink print, 110 × 210 cm,
Galerie Wilma Tolksdorf

Wenn man vor seinem Bild steht, könnte man schwören, dass es gestrickt ist, so gut ist der Print gemacht. 

Langfristig bessere Aussichten haben vielleicht Material-Trends wie

Plastik-Look durch Lacke:


Roman Kochanski, Lio, 2016,
Acryl, Öl und Acryllack auf Leinwand,
170 × 130 cm, Galerie Löhrl


Detail aus
Roman Kochanski, Lio, 2016,
Acryl, Öl und Acryllack auf Leinwand,
170 × 130 cm, Galerie Löhrl

Die Bilder dieses (noch relativ "preisgünstigen") Künstlers gingen weg wie warme Semmeln, wenn man den roten Punkten glauben durfte. Seine Bilder erzeugten immerhin ein retro-zeitgenössisches Feeling, ein bisschen wie auf Siebzigerjahre-Küchenausstattung-geritzt und gemalt - eine Art leichte Studenten-WG-Kunst.


Schönster Messestand – berührend menschlich.

Die Jubiläums-Schmückung der Galerie LEVY aus Hamburg tat etwas bezaubernd Altmodisches und Naheliegendes: 
Mit künstlerisch hochwertigen charakteristischen Fotos ihre Künstler vorstellen, jeweils mit einem kleinen Beispiel aus deren Werk. Es war, als ob man in einen inneren Dialog treten konnte mit der jeweiligen Persönlichkeit!


Detail aus
Karin Székessy – Dialoge, 25 Jahre LEVY


Detail aus
Karin Székessy – Dialoge, 25 Jahre LEVY

Frau als Objekt

Und schließlich – anlässlich der aktuellen "Sexismus-Debatte in der Werbung" ** besonders passend – 

hier mal ein Objekt als Frau:
  

John De Andrea, Lisa, 2005,
Bronze, polychromed oil, natural hair,
26 × 170 × 60 cm

JanaBlog weiß nicht, wie es der Künstler anstellte, selbst die Hände und Füße 
bereits im Jahr 2005, also quasi noch in der Digital-Steinzeit, dermaßen real darzustellen.


Detail von
John De Andrea, Lisa, 2005,
Bronze, polychromed oil, natural hair,
26 × 170 × 60 cm


Detail von
John De Andrea, Lisa, 2005,
Bronze, polychromed oil, natural hair,
26 × 170 × 60 cm

Sie wirkte in der Messehalle so lebensecht, dass viele nicht nur dachten, das wäre eine Performance und da läge eine atmende Frau. Sondern selbst als die Betrachter wussten, dass sie nicht lebt, haben ihre Gehirne immer wieder noch mal Zweifel gesät:“… aber das Gesicht, sie wacht doch gleich auf!“


Detail von
John De Andrea, Lisa, 2005,
Bronze, polychromed oil, natural hair,
26 × 170 × 60 cm



So stellt sich JanaBlog jedenfalls
        die Frau vor, die man sich eines Tages 
                 aus dem 3-D-Drucker (oder seinem Science-Fiction-Nachfolger)
                                   wird ziehen können ...







Ähnliches von JanaBlog:
http://janablog1.blogspot.de/2014/01/mit-bildern-allzu-unbekummert.html
http://janablog1.blogspot.de/2015/03/wohnenarbeiten.html




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1 Kommentar:

  1. Beeindruckende Bilder! Zu dieser Messe wollte ich auch, habe schon überall die Werbebanner gesehen. Vielleicht klappts nächstes Mal :)

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