Kann man sich auf
persönliche Katastrophen wie Jobverlust, Krankheit und finanziellen
Zusammenbruch vorbereiten?
Jetzt ja, diskret mit
einem neuen Roman.
Denn habt ihr nicht - wie die meisten, ganz heimlich - Angst vor dem sozialen Abstieg?
Dass ihr euch euer geliebtes Häuschen, eure Wohnung im genau
dem richtigen Viertel unerwartet plötzlich nicht mehr leisten könnt? Gar unter
Hartz IV fallt?
Dass es euren Job
wegen Computern plötzlich nicht mehr gibt und euer Partner krank arbeitsunfähig wird und das zufällig gleichzeitig?
Dass ihr euren Kindern keine Klassenfahrt mehr bezahlen könnt, keinen
Kindergeburtstag oder gar neue Schuhe?
Die Helden des hervorragenden
preisgekrönten Romans "Die Glücklichen" von Kristine Bilkau haben
mit so etwas nicht gerechnet. Und zeigen
uns, worauf es ankommt.
Der Roman zeigt eine Abstiegs-Situation
im Journalisten-Intellektuellen-Künstler-Milieu der
Mitte-Dreißig-Anfang-Vierzigjährigen der Altbauwohnung-Gemüsekiste-Art,
sprich Hamburg oder Berlin, Schanzenviertel oder Prenzlauer Berg. Eine junge Familie, mit einem
Baby. Der Journalist verliert - wie so viele seiner Zunft - seinen Job.
Seine Frau, Musikerin, bekommt nach ihrem Mutterschutz unklare
Symptome in ihrer Hand, die sie am Spielen ihres Instruments hindern.
Genauso wie unsere Romanhelden
handhaben wir das ja nun normalerweise so:
".... Pssst, lieber nicht darüber reden. Nicht
auszudenken!
Und Angst wegen Computern wegrationalisiert zu werden muss
man doch nur als Facharbeiter haben, oder Sachbearbeiter bei einer Versicherung
und Bank, oder?"
Journalisten wird man immer brauchen.
Hat man früher gedacht.
Aber Musiker doch.
Und Köche. Essen tun Menschen immer.
Hmm - Musiker werden auch immer wieder durch Musikcomputer
ersetzt,
und Köche?
Selbst Köche werden
ab jetzt durch Roboter ersetzt werden können! Und ja, nicht nur die
Köche in Kantinen, sondern auch die Sterneköche in Restaurants!!!!**
Fazit:
Diejenigen von uns, die nicht verbeamtet von ihrer Arbeit
leben
sind immer nur einen Schritt entfernt von einem
massiven Einbruch.
Und sicher, viele Kollegen des Journalisten-Romanhelden
scheinen flexibel und orientieren sich schnell um, bilden sich weiter und
finden neue Jobs über Kontakte.
Nur, wie machen die das?
Denn was, wenn man
erst einmal hilflos in ein tiefes Loch fällt?
Wie die Helden im
Roman.
Man sagt über diese Generation
Mitte Dreißig Anfang Vierzig, sie würde sich in solchen Fällen
beschweren, dass sie keiner vorbereitet hat. Dass sie nur zu hören bekam "Wenn
man es nur will dann geht das auch". Dass die Ende-Dreißiger irgendwie so weit gekommen sind zu glauben, einen
Anspruch auf ihre Altbauwohnung zu haben und auch für immer zu behalten, wenn
sie nur alles richtig machen. Dass sie nicht vorbereitet
wurden auf die Komplexität der Welt und Faktoren die sie nicht in der Hand
haben. Nicht vorbereitet auf etwas
was als Ausdruck aus der Mode gekommen ist: auf den "Wechsel des Geschicks"(Oder, für die Jüngsten: „dass es plötzlich, einfach so, nicht mehr so läuft im Leben wie ursprünglich gedacht.)
Derweil lauern die wirklichen Gefahren meistens nicht
in der Krise an sich, sondern in dem großen WIE. WIE man im
Augenblick der Katastrophe reagiert.
Denn man kann sehr leicht
-in depressive
Lethargie verfallen, unfähig kreative Lösungen zu finden.
-Durch gegenseitige Schuldzuweisungen seine Beziehung zerstören.
-Sich von hilfreichen Freunden und Familie zurückziehen.
-Sich aus Scham nicht
professionell helfen lassen.
-Und mit alldem
einfach zu lange brauchen, um seinen "Marktwert" zu erhalten, und
zügig neue Arbeitsmöglichkeiten zu finden, und damit erst den eigentlichen Abstieg einzuleiten.
Die Buchautorin
selbst sagt über die typische Reaktion ihrer Generation auf Krisen in einem Interview:
"Wir haben keine Zeit mehr für Fehler. Fehler dauern zu
lange. Fehler sind Umwege, und das geht nicht. Deshalb müssen wir lange
nachdenken, bevor wir uns überhaupt bewegen, damit wir keinen Fehler machen.
Und so passiert gar nichts und erst recht nicht das Richtige..."*
Kann man sich nun
überhaupt vorbereiten?
JanaBlog meint:
ja.
Nicht auf die konkrete Katastrophe, aber auf die eigenen Reaktionen.
Nicht auf die konkrete Katastrophe, aber auf die eigenen Reaktionen.
Wie?
Man kann
-sich in guter
Verfassung halten, physisch und psychisch, um im Ernstfall möglichst
besonnen gute Entscheidungen treffen zu können. Denn wer von
vornherein schon halb im "Burnout" ist, stürzt überflüssigerweise
tiefer ab als nötig - einfach weil er kopflos reagiert. Oder in Depression
gerät und gar als Folge gesundheitlich ausfällt.
-sich gedanklich
regelmäßig wenigstens kurz damit beschäftigen, wie sehr sich alles im Leben andauernd ändert, um nicht
"einzuschlafen" und sich in falschen Sicherheiten zu wiegen.
-Freundschaften
pflegen, die nicht vom Job-Umfeld und finanziell-sozialer Schicht abhängen.
-in der eigenen
Partnerschaft konstruktives Kommunizieren als Normal-Standard einführen und
andauernd üben. Denn unter neuartigem Stress fällt man automatisch in
vertraute Muster zurück.
Allerdings helfen
uns all diese konstruktiven persönlichen Gewohnheiten in einer Krise nur, wenn wir sie so tief eingeübt
haben, dass sie uns in Fleisch und Blut übergegangen sind, wenn wir sie
sozusagen wie Athleten aus der
Muscle-Memory abrufen können!
Und das lohnt sich, denn seien wir ehrlich, es geht ja nicht nur um Jobverlust und
Krankheit,
es sind ständig
alle möglichen Erschütterungen möglich:
Überforderung durch Job oder Familienplanung, die Suche nach
einem neuen Partner, Schulden, Pflege von alten Angehörigen, zu wenig Geld im
Alter... Rein statistisch
erwischt irgendetwas
davon jeden von uns.
Es ist unklar, ob die
jüngere Generation da besser gerüstet sein wird. Das wird sich wohl erst
in dem Augenblick herausstellen, wo auch sie Familien gründet und damit
größeren finanziellen Bedarf hat. Man sagt zwar, sie sei mit Komplexität und
Unsicherheiten der Welt aufgewachsen. Aber wer weiß, vielleicht flüchten die heutigen Mittzwanziger gerade deshalb, weil
ihnen die Instabilität der Welt klar ist, in Träume von Sicherheit?
Immerhin gibt es Untersuchungen die sagen, dass die heutigen Studenten bei
ihrer Job-Suche vor allem auf Sicherheit (dicht gefolgt vom Faktor Gehalt)
setzen.***
Ganz sicher denken sie jedoch genauso wie die höheren
Semester nicht gern über so etwas nach.
Da hilft es, wenn
man es spielerisch angehen kann:
JanaBlog hat eine Freundin erzählt, auf der Tür ihres
Arbeitszimmers in ihrer gemieteten Traum-Wohnung befänden sich Namens-Aufkleber
von Kindern aus der Zeit irgendwelcher Vormieter. Sie hätte sie eigentlich
leicht entfernen können, ließ sie aber hängen, zur Erinnerung:
Alles (im Leben ist) nur geliehen!!!
***Etwa die viel
diskutierte Studie von Ernst &Young: http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/EY_-_Acht_von_zehn_Studenten_sind_zufrieden/$FILE/EY-studentenstudie-2014-werte-ziele-perspektiven-präsentation.pdf.
Rezensionen zum Roman "Die Glücklichen":
lovelymix.de/rezension-die-gluecklichen-kristine-bilkau/
Ähnliches von JanaBlog:
http://janablog1.blogspot.de/2014/10/ich-als-promi.html
http://janablog1.blogspot.de/2015/01/gro-kahl-kuhl.html
http://janablog1.blogspot.de/2014/07/rucktritte-einfach-so.html
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JanaBlog gibt es als
ideales kleines Geschenkbuch!
Heißt „Erregungskurven“,
und ist ganz normal im Buchhandel erhältlich, auch als E-Book, und
international (JanaBlog-Leser in den USA aufgepasst)!
Näheres hier:
Oder gleich bei Bücher de.
Oder bei Amazon, wo man ins Buch hineinsch bis Spielen auen kann::
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Für JanaBlog-Leser in den USA auch hier erhältlich:
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