Freitag, 10. Oktober 2014

Tattoo on the Job







Längst vergangen sind die Zeiten, 
in denen diese Kombination von romantischen Kleidern
 und Tattoos etwas Aufregendes, ja Verruchtes hatte. 
Mit diesem Effekt konnte man noch 2011 werben.
Foto: Cover des Lena Hoschek Katalogs zur Kollektion
Frühjahr/Sommer 2011
Seid ihr als Chefs
immer noch skeptisch, jemanden mit (sichtbaren) Tattoos einzustellen?

Habt ihr als Tätowierte
Schwierigkeiten im Job,/einen Job zu bekommen?

Wann und wie kippt die Job-Situation zugunsten der Tattoos?

Denn lasst euch gesagt sein, liebe Chefs, man kann ja Tattoos nicht mögen, aber
bald gibt es niemanden den ihr ohne Tattoo einstellen könntet und: Eure Kunden werden eines Tages auch alle Tattoo-Träger sein!


Jetzt

JanaBlog und Tattoos:

JanaBlog (originell altmodisch, wie sie ist) versteht nicht, wie man sich

- Gift in den Körper spritzen lassen kann, ohne zu wissen, welche gesundheitlichen Folgen das haben wird (wo wir uns schon wegen jedes Nicht-Bio-Apfels ins Hemd machen)
- etwas Permanentes macht, obwohl man überhaupt nicht weiß ob man es wird entfernen können und ob man es für den Rest seines Lebens mögen wird (von grundsätzlichen Änderungen der Moden ganz abgesehen)
- ignorieren kann, dass mit dem Altern die Tattoos ganz verschrumpelt aussehen werden
- und sich offensichtlich noch keiner Gedanken darüber macht, dass man mit der schmerzhaften Prozedur ein Schmerzgedächtnis (vereinfacht gesagt: chronische Schmerzen bzw. erhöhte Bereitschaft des Körpers zu Schmerzen) im Gehirn verankert, dass einem bei späteren Gelegenheiten im Leben extreme Schwierigkeiten bereiten kann.

Aber das nur am Rande.

Auch bietet JanaBlog hier keine rechtliche Beratung, hat aber gelesen, dass

Sich immer mehr Tätowierte gegen Schikanen im Job/bei der Jobsuche wehren*…

… und dabei nur so mittel-gute Karten haben**. 
Die Ablehnung von Bewerbern wegen eines ungefälligen Äußeren ist keine Diskriminierung, die gegen Gesetze (AGG) verstieße.…
Die einzige Chance: wenn ein Tattoo auf eine bestimmte sexuelle Orientierung hindeutet oder eine religiöse Bedeutung hat und die Ablehnung in diesem Kontext erfolgen würde.“** Denn das würde möglicherweise Diskriminierungsgründen wie sexuelle Orientierung und Religionsfreiheit zuzuordnen sein ((wie gesagt: keine rechtliche Beratung, keine Gewähr!))
Vereinzelt gibt es ja Stimmen, die sagen Tattoos-Tragen sei eine Art Religion***. Aber dann müssen sich diejenigen an den Inhalten der Tattoos, also den konkreten Bildchen messen lassen, und da muss man sagen: Viel Glück!

Am leichtesten einsichtig ist für JanaBlog, dass alle staatlichen Jobs (Polizei, Gefängnisbeamte und ähnliche) ohne Tattoos stattfinden sollten, bzw. nur mit wirklich abdeckbaren Tattoos. Denn es ist sinnvoll, dass da alle einheitlich auftreten und nicht nur mit dem Tattoo an sich ablenken/reizen, sondern sogar durch die einzelnen Tattoo-Motive Konfliktpotenzial bergen könnten. Nicht umsonst heißt es Uniform!

Nein, das ganze Dilemma beruht nicht nur auf eingefahrenen alten Sichtweisen, sondern auf

echten Missverständnissen:

Für die Tätowierten:
Für euch ist Tätowierung das normalste der Welt, ihr empfindet es als ein ähnliches Statement wie Frisur oder Ohrringe.
Jetzt zum Verständnis, warum die Chefs (und Kunden über 40) sich immer noch anstellen:

Chefs:
Ihr seid meistens über 40**** und geprägt von der Zeit, als Tattoos nur „Seefahrer und Sträflinge“ getragen haben. Oder noch schlimmer, Mitglieder von kriminellen Gangs. Deshalb

war früher ein Tattoo eine echte Auskunft darüber, dass die Arbeitsmoral des Tätowierten eventuell problematisch sein könnte.

Jetzt heute aber sind Tattoos völlig anders:
wer sich heute tätowieren lässt, hat
höchstens eine private Message damit verbunden. Es ist keineswegs ein Zeichen dafür, dass er weniger arbeitswillig ist und irgendwie gegen das ist der Establishment ist (wie in den siebziger Jahren zum Beispiel die langen Haare, die ein echtes Protest-Mittel waren gegen die alte bürgerliche Gesellschaft und die altmodisch disziplinierte Arbeitswelt).

Und sicher, das Argument, dass die (Business-, Bank-, Versicherung-, Anwalts-,) Kunden die Tattoos als unseriös empfinden werden, gilt auf jeden Fall für viele jenseits der 40, da gibt JanaBlog den Chefs absolut recht.

Dieses Kunstwerk auf der Art Basel 2014
bringt die Tattoos einerseits in die Normalität,
andererseits hält diese Hand einen Stein, also
doch noch „Sträflinge und Seefahrer“?
Fabio Viale
Souvenir David, 2014

Aber:

Angesichts der Tatsache, wie sehr wir gute Arbeitskräfte brauchen,
werden wir bald auf die Tätowierten einfach nicht verzichten können, weil es einfach ab einem bestimmten Jahrgang keine Un-tätowierten (gibt es dafür überhaupt ein Wort?) gibt.

Und schließlich ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Zahlen zugunsten der tätowierten Kunden kippen und diese als überraschend empfinden, wenn sie jemandem ohne Tattoos bei der Bankberatung gegenübersitzen.

Falls es hilft,
gebt euch einen Ruck der leichter fällt wenn ihr daran denkt, wie wir andere große Umwälzungen in unserer Gesellschaft einfach so von einem Tag auf den andern hinbekommen haben, beispielsweise: das Verbot des Rauchens! Da haben wir doch (fast) alle sehr geschmeidig umgedacht! (Wirklich, Kids: eine echte Revolution, früher durfte man sogar im Büro neben Nichtrauchern sitzend den ganzen Tag lang qualmen!)

Bedenkt, die Zeit wird vermutlich schon demnächst kommen, in der ihr oder eure Chef-Nachfolger
niemanden einstellen werden, der keine Tattoos trägt!


   


Für mehr Verständnis bezüglich Tattoos vielleicht dieser Buchtipp:
  
****“Tattoos haben oder nicht haben“ ist die eindeutigste Generationen-Grenze, die wir haben (bei all den jugendlich gekleideten Oldies). Was würdet ihr sagen, 
welche Altersgrenze gilt? 40? 35? Und: findet ihr auch, dass es nichts Peinlicheres gibt als Über-40-jährige, die sich (der Jugend anbiedernd) noch tätowieren lassen (ohne Rockstar zu sein oder einer bestimmten Szene zuzugehören, also es glaubhaft verkörpern zu können)? 


Ähnliches von JanaBlog:

Heißt „Erregungskurven“, und ist ganz normal im Buchhandel erhältlich, auch als E-Book, und international (JanaBlog-Leser in den USA aufgepasst)!

Näheres hier:

Oder gleich bei Bücher de. Oder bei Amazon, wo man ins Buch hineinsch bis Spielen auen kann::

                   
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