Donnerstag, 2. Oktober 2014

Ersatzreligion. Na und?






Fühlt ihr euch belastet, überfordert, bedrängt durch das allgegenwärtige Ideal der romantischen Liebe und Zweisamkeit?
Wenn ihr gerade Single seid oder in Scheidung lebt, vielleicht.
Aber inwiefern schaden wir uns mit diesem romantischen Ideal wirklich?

Ein Artikel in der FAZ* schlägt Wellen, denn er sagt,
die romantische Liebe sie bei uns geradezu zur Ersatzreligion geworden.

Mit ihrer Allgegenwärtigkeit auf allen kulturellen Kanälen, in Filmen, Musik, Literatur und Gesellschaftsmagazinen. Mit Ritualen, und Symbolen - in den Wohnungen würden nämlich nicht mehr christliche Kreuze sondern überall Herzchen und Hochzeitsfotos an den Wänden hängen.
Der Artikel sagt sinngemäß unter anderem* wir würden dermaßen übertreiben,
dass das Ideal der romantischen Liebe uns schadet
weil

so viele von uns unter zerstörten Hoffnungen zusammenbrechen, wenn es doch nichts geworden ist auf Dauer mit der großen Liebe. Weil wir

uns nur vormachen es würde echte romantische Zweisamkeit möglich sein, obwohl die

Partnersuche nur
eine egoistische Maßnahme ist mit dem Ziel, geliebt zu werden.

Und weil wir

viele Menschen ausgrenzen, nämlich diejenigen, die gerade im Augenblick keinen Partner gefunden haben oder gar keinen suchen.



JanaBlog-Liebes-Ideen zu diesem Artikel:

- Das (tatsächlich) allgegenwärtige Ideal der Liebe ist nur ein
Startpunkt. Ein Sprungbrett, eben ein Ideal dem wir folgen wollen. Eine Vision, ein Ziel das wir uns erst vor relativ Kurzem vorgenommen haben, an das wir glauben wollen (und das ganz gelegentlich sogar gelingt).

- Um Nestwärme und geschützte Zeit des Lernens für unseren Nachwuchs zu gewährleisten, hat sich die Gesellschaft nun für dieses Liebes- oder zumindest Paar-Modell entschieden. Nicht in Verkennung der Tatsache, dass es unglaublich kompliziert ist eine liebevolle Familie zu bilden mit all den Schwierigkeiten im Leben,

sondern eben deshalb

- WEIL es so herausfordernd ist, liebevoll zusammenzubleiben und treu und loyal zu bleiben und gemeinsam zu wachsen während die Schwierigkeiten des Lebens auf einen einprasseln, haben wir uns die romantische Liebe ausgedacht und vorgenommen.

Denn wir brauchen

- einen großen emotionalen Trigger, eine extreme Begeisterung die uns hineinstürzen lässt in das Unwägbare und Schwierige des Erwachsenenlebens, der Familiengründung und all des Unbekannten, das im Leben unweigerlich kommt.**

JanaBlog für Singles:

Eins ist klar:
Es ist unserer Gesellschaft nicht würdig diejenigen auszugrenzen, die (gerade) keinen Partner haben, und ja, das passiert andauernd!!

Ist dieses allgegenwärtige 
(diesmal  auf einer Einkaufstüte)
Zeichen in Wirklichkeit schädlich für uns?
(Herz gesehen bei Anita Hass)
Aber auch hier schaut JanaBlog skeptisch-realistisch in die Zukunft:

Denn die Singles sehen sich einer mächtigen archaischen Einrichtung in unser aller Gehirnen gegenüber:
Wir Menschen sind Gruppen-Tiere, und als Sippen-Mammut-Gehirn-Menschen empfinden wir Alleinleben vielleicht noch aus den Jäger- und Sammler-Zeiten als unnatürlich, ja geradezu gefährlich.
Wenigstens eine Gruppe zu zweit muss es für unsere antiken Gehirne anscheinend schon sein.

Jana Blog-Fazit:

Liebe als Religion?
Vielleicht. Auch Religionen beinhalten letztlich jeweils ein Ideal einer perfekt, liebevoll funktionierenden Gesellschaft durch bestimmte Entwicklungen des Menschen weg vom rein Egoistischen.

Ist romantische Liebe egoistisch?
Zum Teil, natürlich, wie übrigens alles noch so Selbstlose, was wir tun
denn es ist so: JanaBlog glaubt ohnehin nicht an die ausschließlich als selbstlos zu bezeichnende Tat. Denn als soziale Tiere empfinden wir es als große Befriedigung, etwas für unsere Sippen-Mitglieder zu tun (zumal es für unser Überleben absolut notwendig war und ist).

Aber trotz allem "bösen Egoismus":
Mindestens ein Teil von uns muss sich in einer Liebesbeziehung auf den anderen einstellen, idealerweise sich einfühlen und zumindest Kompromisse machen. Das weiß jeder, der mal versucht hat mit seinem Partner auszugehen, geschweige denn zusammenzuleben.
Das Ideal der romantischen Liebe trainiert uns also doch zumindest in die richtige Richtung, weg von rein und ausschließlich egoistischen Verhaltensweisen.

JanaBlog als Romantikerin?
Sicher.

JanaBlog voller Illusionen?
Sicher nicht.

Aber mit Arbeit an der Beziehung, der richtigen Balance von Erwartungen und Realismus und mit der Bereitschaft voneinander zu lernen kann es die romantische Liebe (auch über das erste halbe Jahr der hormonellen Verliebtheit hinaus) geben.

Und als Gesellschaft
ein wenig mehr Liebesfähigkeit als hohen Wert anzustreben
ist doch vergleichsweise
ein ganz gutes Ziel, oder?






* http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/egoistische-zweisamkeit-ersatzreligion-liebe-13152087.html
** Großartiger Dokumentarfilm über Hochzeiten und einem Besuch bei der Brautpaaren etliche Jahre danach: "112 Hochzeiten" von Doug Block
http://www.arte.tv/guide/de/048583-000/112-hochzeiten


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