Dienstag, 20. Dezember 2011

Vernissage, Performance, Finissage

Unsere innere Uhr ist schon längst auf Weihnachten gestellt, denn dieser Advent ist so lang wie sonst nie: nach dem vierten Advent wollen wir eigentlich endlich loslegen, oder? Eine Freundin sagte, sich am kommenden Donnerstag oder Freitag zu verabreden, empfinde sie schon beinahe als Sakrileg, eigentlich sei ja schon Weihnachten…

Was bleibt uns zu tun? Geschenke verpacken!
Oder Last-Minute-Geschenke, oder Doch-Noch-Geschenke besorgen.

Mit diesen Bändern könnt ihr aber völlig kommentarlos eventuell Last Minute-Ideen sehr ausdrucksstark verpacken:“Ich-weiß-wir-wollten-uns-nichts-schenken-Geschenk" und: "Nicht schütteln! Da ist Liebe drin!"
Ihr braucht dann überhaupt nichts zu erklären!

Erklärungen sind aber gar nicht so schlecht: Ein Weihnachtskärtchen mit der Erklärung, wie man dazu gekommen ist genau dieses Geschenk auszusuchen, selbst bei ganz kleinen Geschenken oder bei solchen, bei denen ihr euch nicht sicher seid ob sie ein Treffer sind, ein Erfolgsgarant!

Eine schöne Idee, die mir über den Weg lief, ist auch, den Weihnachtsabend als eine Vernissage und Finissage in einem zu betrachten: Verpackung und Aufstellung der Geschenke, also der Kunstwerke (Beleuchtung: Weihnachtsbaum), am Ende: Abbau! (Bzw. das wundervolle Geschenkpapier-Chaos, das selbst am nächsten Morgen noch ganz verzaubert aussieht!)

Nicht nur ein Kunstwerk, sondern eine wahre Performance ist ein Weihnachtsabend ja ohnehin immer. Die Wohnung glänzt, wir selber (hoffentlich) auch in weihnachtlich glitzernden Klamotten (oder zumindest keiner Jogginghose), alle geben sich Mühe, ein Drehbuch gibt es auch, zumindest meistens, nach Traditionen oder nach vorab neu auszuhandelnden Abläufen (Essen, Geschenke, Kirche, Spielen, Anrufen von geographisch entfernten Verwandten,…).

Manchmal ist der gute Wille größer als die Fragilität der Emotionen, aber das macht nichts: mindestens einen Augenblick gibt es immer, der eine wahre Freude bedeutet (selbst für diejenigen, die es nie zugeben würden!): Der Augenblick, wenn man sein Geschenk erblickt, und dabei realisiert, dass sich jemand bereits in den letzten Wochen (oder Tagen) Gedanken gemacht hat, sich dann hingesetzt hat uns sogar ein Päckchen gepackt (oder gar eine Karte geschrieben hat!), also für einen selbst Aufmerksamkeit und Zeit aufgewendet hat. Da erscheint selbst bei den größten Weihnachts-Muffeln wenigstens für einen Sekundenbruchteil ein Lächeln auf dem Gesicht, garantiert!

(Ihr ahnt wahrscheinlich schon, dass ich eher bei der "Ja-wir schenken uns was-Fraktion" bin, gell?…)



(Bezugsquelle für spät Entschlossene auf Anfrage, eins wird verraten: für Münchner am einfachsten zu erreichen!)

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