Wir plappern wo wir stehen und gehen Privates und
Geschäftliches aus, und alle können es hören.
Nicht durch Technik, sondern weil
Fremde mithören und wir
sorglos laut reden.
Ist uns egal? - Vielleicht.
Allerdings hat die Sache gleich zwei Haken:
- Die Welt ist klein!
- Und wir plaudern öffentlich (häufig sogar namentlich) über Dritte.
Gegen die Online-/Kamera-/Telefon-Überwachung gehen wir ohnehin nicht gerade
auf die Straße*.
Und was wir nicht online öffentlich machen, das trompeten
wir einfach so, unterwegs beim Einkaufen, heraus:
- Telefon 1: Wir telefonieren zwar viel
weniger als früher, aber wenn, dann richtig: Geschäftliche Telefonate im Zug
können besonders auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin äußerst
interessant sein, da kann man ganze politische Intrigen und
Journalisten-Enthüllungsberichte vorab mitbekommen!
Einige haben es ja bereits schon zu bunt getrieben und alle
lachen darüber (http://www.spiegel.de/politik/ausland/ex-nsa-chef-michael-hayden-wurde-im-zug-belauscht-a-929942.html),
aber Vieles davon machen wir doch alle.
-Telefon 2: Neu: Walken oder nach dem Joggen runterkühlend
Gehen durch die nacht-dunklen städtischen Straßen und
dabei mit Headset laut telefonieren.
Sehr nachvollziehbar für JanaBlog: spart Zeit!!! Ermöglicht
teilweise überhaupt erst, mit dem auswärtigen Freund oder Schwester im
hektischen Alltag zu telefonieren!
JanaBlog hat auf diese Weise aber bereits mehr erfahren als
ihr lieb war - sehr Privates, von
seelischen Nöten über Urlaubszeiten bis hin zu Namen von
blöden Bossen im Job und ähnliches.
- Café: Der neue „Arbeitsplatz Café“ eröffnet
ungeahnte Möglichkeiten für Lauscher wenn man sehr sorglos (nicht
nur geschäftlich) telefoniert.
Genauso die Mode, in Cafés an großen
Gemeinschafts-Tischen zu sitzen und trotzdem
geschäftlich/datenmäßig sensitive Dinge zu besprechen, obwohl (hoffentlich wirklich) fremde Menschen
mit am Tisch sitzen.
- Balkon: Letztens hallte es am
Sitzplatz eines (mehrere Häuser entfernten) telefonierenden Nachbarn von
JanaBlog so sehr, dass wirklich jedes Wort durch die ganze Straße
glasklar aufdringlich zu hören war. Alle drehten die Köpfe und
sagten sich: So viel Informationen brauche ich gar nicht!
Aber auch intime Gespräche am berühmten
Sonntags-Frühstücks-Tisch auf dem Balkon sind manchmal so entspannt, dass
man sieht:
Wir wollen so gern in der Sonne sitzen, dass wir uns die
(sicher zum guten Teil gänzlich unfreiwillig) lauschenden Ohren ringsum einfach
weg-halluzinieren.
- Beim Arzt wird man am Tresen nicht nur
dazu gezwungen seine gesamte Adresse schön deutlich aufzusagen
sondern sogar immer wieder "Anlass des Besuchs" bis hin zu
Beschwerden. Besonders pikant: Beim Gynäkologen werden einem schon mal
Ergebnisse über den Tresen hinweg mündlich mitgeteilt. Sehr interessant für die
Umstehenden - nicht nur bei VIPs!
Gleiches Problem bei der
- Apotheke, wo ein Diskretions-Abstand mit Ausnahme der sehr großen modernen
Ketten immer noch unbekannt ist:
-Arbeiten überall ist toll, aber viele
zeigen einfach alles allen auf dem
Computerbildschirm im Zug, Flieger und Co, wahrhaft
sorglos…
- Post: Wir wehren uns anscheinend
nicht besonders gegen die Praxis, dass der Postbote selbst amtliche Finanzamt-Umschläge auf
die Wohnungstür-Schwelle im Hausflur, außerhalb des Briefkastens legt.
-Taxi: Wie viele Menschen bestellen sich
namentlich ein Taxi und erörtern mit dem Kollegen bei der geteilten
Heimfahrt die Urlaubspläne samt Daten?
Übertriebene Bedenken?
JanaBlog ist schon mal ein Einbruch passiert, nachdem
sie mit jemandem den Zeitraum ihres Kurz-Urlaubs an der Wohnungstür
erörterte - während der Hausflur voller Handwerker war. Nur ihre Wohnung
wurde dann gezielt in Angriff genommen, (auch laut Kripo) auffällig....
-Restaurant: Letzthin hat JanaBlog einen
beobachtet, der regelrecht gezielt auf die Zahlen geschaut hat, die ihr Tischnachbar in das Kreditkarten-Gerät am Tisch eintippte.
Anschließend schrie der Kellner wie üblich den Namen des
Kreditkarten-Inhabers in die Welt hinaus, weil ihm das beigebracht
wurde als höflich (ist es ja auch, nur: zu laut!).
Sogar die Tisch-Verteilung nach Namen kann sehr leicht
zugänglich sein im Restaurant. In einem der "besten" Restaurants
stand JanaBlog bestimmt sechs Minuten herum ohne dass jemand sie ansprach
direkt vor dem Bildschirm, auf dem namentlich die Tische grafisch im
Raum dargestellt waren.
-Wohnen: Wir leben neuerdings anscheinend
gerne in vollkommen verglasten Wohnungen,
meist ohne viel Vorhänge zu benutzen. (Wenn uns dabei jemand fotografiert,
müssen wir das (bislang per Urteil in New York) hinnehmen.
Selber Schuld?**.)
- Arbeitsplatz: Wir tun so als ob wir Großraumbüros völlig in Ordnung fänden,
obwohl wir damit der ständigen
Überwachung unserer Umwelt ausgesetzt sind (und laut Studie durch den
Verlust an Privatsphäre ein höheres Krankheitsrisiko haben: http://www.aponet.de/gesundheit-und-beruf/arbeit-im-grossraumbuero.html)
Es ist ja wirklich wunderbar, dass wir keine Angst haben von Menschen belauscht zu werden.
Welch eine Freiheit!
Aber:
Wir vergessen leicht, dass wir häufig
nicht nur Fakten und Interessantes über uns selbst
offenbaren, sondern
auch Inoffizielles preisgeben von Freunden, Kollegen oder
Familienmitgliedern über die wir sprechen.
Und die haben wir meistens nicht gefragt, ob sie unbekümmert
"veröffentlicht" werden wollen.
Und dann:
Die Welt ist KLEIN!!!!
Immer wieder können Fremde am Nebentisch etwas mit den Namen
anfangen, die wir erwähnen. Oder kennen uns vom Sehen,
fotografieren, googeln uns - unbemerkt und ohne dass wir sie
offiziell kennen würden.
Vielleicht läuft es schlicht auf eine bewusste
Entscheidung hinaus:
Entweder es ist uns alles egal,
oder
wir haben ein Bedürfnis nach einer Grund-Privatsphäre für uns und andere.
oder
wir haben ein Bedürfnis nach einer Grund-Privatsphäre für uns und andere.
Im letzteren Fall
täte uns manchmal ein wenig mehr
Paranoia gut.
((Dazu sind manche Science Fiction-Serien ganz praktisch: In
Serien wie "Person of Interest" lernt man ein wenig Ausspäh-Möglichkeiten
mitzudenken***.))
Oder was oft schon reichen würde:
Einfach die Stimme ein wenig senken…
Lesenswert zum Thema:
(Der Haupt-Tipp scheint dort zu sein: die Bluetooth-Funktion
des Handys abschalten, damit es nicht "geklont" und somit komplett
abgehört werden kann)).
Ähnliches von JanaBlog:
http://janablog1.blogspot.de/2014/10/ich-als-promi.html
http://janablog1.blogspot.de/2013/08/geschenk-hab-ich-schon.html
http://janablog1.blogspot.de/2013/08/geschenk-hab-ich-schon.html
JanaBlog gibt es als
ideales kleines Geschenkbuch!
Heißt „Erregungskurven“,
und ist ganz normal im Buchhandel erhältlich, auch als E-Book, und
international (JanaBlog-Leser in den USA aufgepasst)!
Näheres hier:
Oder gleich bei Bücher de.
Oder bei Amazon, wo man ins Buch hineinsch bis Spielen auen kann::
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