Geld im dynamischen Asien verdienen und gleichzeitig
Dämonen, Göttern und Ahnen huldigen. Geht das?
Das wird man sehen. Bali versucht es jedenfalls.
Denn:
"Bali ist ein Paradies mit sehr vielen Motorrädern darin", wie
eine Bali-Reisende unlängst sehr richtig sagte*.
Paradies:
Zarte Schönheit der Reis-Terrassen-Landschaften und Tempel, sanfte, anmutige, lächelnde Menschen. Ich weiß, Klischee, aber hier stimmt's.
Kommt es von der speziellen Balinesischen hinduistisch-animistischen Religion?
Sie wirkt wie ein psychologisches Experiment, ein Kehren der Seele nach außen: Täglich werden Opfergaben und Gebete und geweihtes Wasser für Ahnen, heilige Felsen und Flüsse, Götter, Dämonen (die sich gerne auf Straßenkreuzungen aufhalten) liebevoll gebastelt und direkt an die entsprechenden heiligen Stellen gebracht. Täglich nehmen also viele Balinesen zumindest für Momente am Tag Kontakt auf zu ihrer persönlichen Geschichte, zum Prinzip der Harmonie von Gut und Böse und zu ihren Ängsten (Dämonen besänftigen) und Wünschen (Götter-Bitten). Dabei müssen sie viel Vorstellungskraft entwickeln, denn anders als in buddhistischen Ländern, wo das Lächeln über Spiegelneuronen bei Betrachtung schön sanft lächelnder Buddha-Statuen von klein auf eingeübt wird, gibt es hier (bis auf Wächter-Dämonen und Ganeshas) keine Abbildungen.
Ganz zu schweigen von den aufwendigen tagelangen Tempelzeremonien, dem Erlernen von Tempel-Tänzen und Gamelan-Musik von klein auf,
Paradies:
Zarte Schönheit der Reis-Terrassen-Landschaften und Tempel, sanfte, anmutige, lächelnde Menschen. Ich weiß, Klischee, aber hier stimmt's.
Kommt es von der speziellen Balinesischen hinduistisch-animistischen Religion?
Sie wirkt wie ein psychologisches Experiment, ein Kehren der Seele nach außen: Täglich werden Opfergaben und Gebete und geweihtes Wasser für Ahnen, heilige Felsen und Flüsse, Götter, Dämonen (die sich gerne auf Straßenkreuzungen aufhalten) liebevoll gebastelt und direkt an die entsprechenden heiligen Stellen gebracht. Täglich nehmen also viele Balinesen zumindest für Momente am Tag Kontakt auf zu ihrer persönlichen Geschichte, zum Prinzip der Harmonie von Gut und Böse und zu ihren Ängsten (Dämonen besänftigen) und Wünschen (Götter-Bitten). Dabei müssen sie viel Vorstellungskraft entwickeln, denn anders als in buddhistischen Ländern, wo das Lächeln über Spiegelneuronen bei Betrachtung schön sanft lächelnder Buddha-Statuen von klein auf eingeübt wird, gibt es hier (bis auf Wächter-Dämonen und Ganeshas) keine Abbildungen.
Ganz zu schweigen von den aufwendigen tagelangen Tempelzeremonien, dem Erlernen von Tempel-Tänzen und Gamelan-Musik von klein auf,
klingt all das sehr archaisch und vergangen. Aber es ist
unverändert präsent, selbst in modernen Städten wie Denpasar!
Und das alles OHNE TOURISTEN:
Denn gleichzeitig ist Bali zwar
praktisch das boomende Mallorca der Australier, Japaner, Chinesen und Expats aus Singapur, die gerne auf ein Wochenende zum Kiten und feiern vorbeikommen.
Und das Eat-Pray-Love-Land** für Erleuchtung und Yoga suchende Frauen.
Aber außer Tempeltänzen wird - seit einigen Jahren - selbst in den Bergen praktisch nur sehr zurückhaltend Kulturelles, und stattdessen vor allem Sportliches angeboten - und sei es nur das (nicht einfach spazieren gehen, sondern) Wandern durch die Reisfelder.
Motorräder:
Eins davon hat schon jeder Schüler, in Verkehrs-Null-Infastruktur-katastrophalen Zuständen, durch schnell wachsenden Wohlstand erzeugt.
Hunde
ernähren sich hier von Opfergaben an die Dämonen. Macht nichts! Die Gabe wird vom Dämonen in dem Moment angenommen, da sie den Boden berührt, also trotz Hund erfolgreich. |
Die
Szenerie um die Gabe herum ist jedoch durchaus modern... |
Nervig, laut, aber alle bleiben gelassen. Auch bei der Frage,
ob denn das Engagement der Menschen für ihre Religion und
Kultur weniger werden würde wenn sie sehen, dass sie in der Zeit, in der
sie liebevoll Opfergaben basteln, GELD verdienen könnten:
Auf keinen Fall!
Na ja, setzen einige nach. Eine Änderung gibt's schon.
Immer mehr Hausfrauen basteln nun die Opfergaben nicht mehr in stundenlanger Arbeit selbst, sondern kaufen sie vorgefertigt.
Na ja, setzen einige nach. Eine Änderung gibt's schon.
Immer mehr Hausfrauen basteln nun die Opfergaben nicht mehr in stundenlanger Arbeit selbst, sondern kaufen sie vorgefertigt.
…Ein erster Schritt zur Kultur-Zerstörung auf Bali, oder kann man sagen:
„Naja, solange es nur das ist…“?
Lesetipp von
JanaBlog: Ein Roman zu Bali durch die Augen der Westler um Walter Spies: „Island
of Demons“ von Nigel Barley
*Garance Doré im Garance Doré Blog http://www.garancedore.fr/en/2013/07/15/two-weeks-in-bali/
**Der Bestseller Eat Pray Love von Elisabeth Gilbert und der gleichnamige Film mit Julia Roberts fand auch hier statt
*Garance Doré im Garance Doré Blog http://www.garancedore.fr/en/2013/07/15/two-weeks-in-bali/
**Der Bestseller Eat Pray Love von Elisabeth Gilbert und der gleichnamige Film mit Julia Roberts fand auch hier statt
Heißt „Erregungskurven“,
und ist ganz normal im Buchhandel erhältlich, auch als E-Book, und
international (JanaBlog-Leser in den USA aufgepasst)!
Näheres hier:
Oder gleich bei Bücher de. Oder bei Amazon,
wo man ins Buch hineinschauen kann::
http://www.amazon.de/Erregungskurven-Manches-aus-JanaBlog-2011/dp/3848206633/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1355916854&sr=8-1
Für
JanaBlog-Leser in den USA auch hier erhältlich:
oder
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