Donnerstag, 4. Oktober 2012

Kaisers neue Kleider




Quadratisch, pfiffig,
aber ein wenig zu einfach gedacht?
Nächsten Frühling sehen wir alle so aus.
Louis Vuitton (Designer: Marc Jacobs)
Foto: Yannis Vlamos/GoRunway.com

Werden wir alle gestreift und kariert herumlaufen müssen? Die neuen Kleider von Marc Jacobs, dem fast* einflussreichsten Designer der Welt, sehen glatt so aus.

Marc Jacobs "eröffnet" ** in New York als wichtigster amerikanischer Designer den Fashion Week-Reigen und beschließt ihn fast vier Wochen üblicherweise in Paris mit seiner Kollektion für Louis Vuitton.

Und diesmal ist ihm nichts anderes eingefallen als - Streifen. Dachte man in New York. Aber dass seine Kollektion in Paris, also für eine ganz andere Marke, Louis Vuitton, fast genauso aussieht, ist ungewöhnlich. Denn sie besteht aus - Quadraten, ganz überwiegend. Also dem Rest der geometrischen Formen, die nicht schon für New York aufgebraucht wurden (Kreise, also Punkte wurden bereits letztes Jahr bei einer Künstler-Aktion verwendet). Und legt nahe: es sind ihm tatsächlich nur die einfachsten geometrischen Muster eingefallen.

Bei Marc Jacobs ist natürlich alles sehr pfiffig, bombastisch präsentiert und Op Art.
Dann waren alle ganz aufgeregt über die neue Sexyness des tief angesetzten Rocks in New York. Ohne Zweifel sexy, aufregend, richtig spannend. Aber wir werden mal sehen wie viele Mädels diesen Look in ihre Business-Kostüme wirklich zu tragen wagen. Hoffentlich nicht zu viele, denn: wer kann sich diese Röcke (figurtechnisch) schon leisten? 


Sexy, lustig, aber nur
für den Laufsteg geeignet, oder?
Marc Jacobs, Spring 2013,
Foto: Yannis Vlamos/GoRunway.com
Und schließlich knickte JanaBlog doch ein und dachte: Marc Jacobs, der große Meister eben: er hat einen sehr wiedererkennbare (wichtig für die Angeber in der Fashion Crowd!) Kollektion geschaffen, die zudem auf der Bühne, wenn sich all die Models am Ende zusammen aufstellten, wie ein Kunstwerk wirkt...

Aber in Paris noch mal das - fast -Gleiche?

Jetzt: JanaBlog überzeugen nicht all die künstlerischen Argumente, denn Kleider-Ideen sollten pur für sich sprechen. Wirken, auch wenn man nicht den Künstler kennt der Marc Jacobs inspiriert hat (Daniel Buren), oder nicht weiß dass ja die Louis Vuitton Taschen aus Vierecken bestehen und da ein Bezug ist. Oder dass geometrische Formen ja ohnehin Trend sind.
Ja, wir werden vermutlich wegen Marc Jacobs alle gestreift und kariert herumlaufen, und das ist schade, denn die geometrischen Formen von heute sind tatsächlich Trend, aber bei anderen Designern innovativer, komplexer und damit sehr viel aufregender, wie man bei Stella McCartney hier im Bild sehen kann.


So sieht Geometrie innovativ aus.
Testen, wie weit man gehen kann,
mit durchsichtigem Trend-Stoff kombiniert.
Stella McCartney, Spring Summer 2013
Foto: Yannis Vlamos/GoRunway.com
(JanaBlog gibt allerdings zu: Das Schlussbild sah auch in Paris wieder wie ein Op Art-Kunstwerk aus. Es war eine wunderbare und längst überfällige Idee, die Models paarweise laufen zu lassen, in sich ergänzenden Kleider-Ideen. Und es gab etwa sechs Outfits, die nicht komplett geometrisch waren).



Vorangehende Marc Jacobs Kollektion.
Unvorteilhafter geht's nicht:
Unförmig, lasch. Oder setzt es sich noch durch?
Marc Jacobs, Fall 2012
Foto: Marcio Madeira/firstVIEW
















Und wer weiß, vielleicht stürzt sich Zara, Mango und Co. nicht auf den am einfachsten nachzuahmenden Trend, und wir werden doch nicht alle gestreift und kariert. Die letzte Kollektion von Marc Jacobs habe ich ja auch (noch) nicht auf den Straßen gesehen...!












* Also eher Königs neue Kleider, denn der Kaiser der Mode dürfte immer noch Karl Lagerfeld sein.

** In Anführungszeichen, weil seine Show am Ende der New York Fashion Week stattfindet, dies aber am Anfang des Fashion-Weeks-Monats insgesamt steht.








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