Dienstag, 25. September 2012

Statt Streetstyle: Werbe-Träger




Da fotografierten sie sich noch gegenseitig.
Humorvoll, ironisch,
der beste Kommentar zur Fashion Week
kommt natürlich vom Sartorialist:
Foto: Sartorialist mit dem Titel:
 Begin of  Fashion Week!

Vom Streetstyle inspiriert werden, wie schön!

Aber ist das bald alles manipulierte Werbung statt spontaner Ideen?


Während der Fashion Weeks am spannendsten: sehen, wie man die Kleider vom Laufsteg nun wirklich in den Alltag hinüber-tragen und sogar verschiedene Marken kombinieren kann. Oder ganz andere Konzepte und Styles entdecken. Nämlich bei all den Fashion Bloggern, Mode-Studenten, Mode-Ikonen, Starletts oder einfach It-Girls oder schlicht reichen Leuten, die vor den Fashionshows herumstehen, fotografiert werden und ihre (häufig nur ein) paar Sekunden Ruhm im Web genießen wollen.

Diese Inspirationsquelle versiegt nun, oder verliert zumindest ihre Unschuld. Denn Marketing-Spezialisten, Marken-Experten, PR-Flüsterer schlagen nun zu: Selbst ziemlich unbekannte Leute werden heutzutage für den Monat der Fashionshows mit Stücken direkt von Designern ausgestattet (also: beschenkt), mit dem ausdrücklichen Ziel ins Visier der Fotografen zu kommen und nicht mehr den eigenen Stil/Fähigkeit zum Stylen zu zeigen, sondern: möglichst oft die getragene und geschenkte Marke zu nennen.

Das erinnert mich an die vorausschauenden Worte von William Gibson in seinem epochalen Roman "Pattern Recognition": dort waren hippe Menschen dazu angestellt, in Clubs oder anderen wichtigen Orten einfach nur auszugehen und bestimmte Marken oder Produkte oder Verhaltensweisen nur häufig genug zu erwähnen. Damit alle allmählich das Gefühl bekämen, sie hätten den Trend einfach nur nicht mitbekommen und das Produkt zu kaufen beginnen...

Das tragen der Werbe-Kleider ist doch so wie die Gestalten der Vorzeit, die auf dem Bauch und auf dem Rücken einen Papp-Karton mit Werbung auf der Straße trugen - nur natürlich: viel schicker. 


Authentisches Bild, aber authentisch
sind hier nur die Blogger: diese haben
gerade den Namen des Designers zugerufen bekommen, laut NYTimes.
Bei der NY Fashion Week September 2012.
Foto: Jennifer S.Altman for the New York Times

Was wird für den Streetstyle der nächste Schritt sein?

Denkbar: Designer werden gut aussehende Studenten einkleiden und sie auf die Straße schicken, einen Deal mit ein paar Fashion-Bloggern abschließen, die daraufhin "zufällig" auf diese Studenten treffen, sie fotografieren für ihren Blog und die Marke brav dazuschreiben. Oder?

Schnell also zu letzten authentischen Inspirationsquellen greifen!

Die schönste, und bitte schon mal als Geschenk-Möglichkeit für alle interessierten jungen Menschen und Fashionistas notieren: das neue Buch von Sartorialist (Scott Schuman): "Closer". http://www.thesartorialist.com/book-closer/

Der intelligenteste Fotograf und Ur-Blogger hat damit ein Buch (und zwar besser als sein erstes) zum Genießen gemacht!


Und ansonsten: einfach die Augen auf der Straße offenhalten, Ideen auf sich zukommen lassen. Solange keine Fashion Blogger mit ihren Kameras in der Nähe sind, dürfte es sich noch um echte Inspirationen handeln…!




























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