Montag, 6. Februar 2012

Hamburger, hinten dran

So viele schöne wie schreckliche Winter-Fotos erreichen uns derzeit in allen Medien, einige davon können sogar fühlbar das vermitteln, worum es im Moment geht: die Kälte!

Ganz anders diese Postkarte:



Sie ist 15 Jahre alt! Man kann es regelrecht an den Klamotten sehen*, oder?

Aber die Kälte ist da auch nicht wirklich fühlbar, sieht eher lässig aus... und ist das neueste Foto eines Alstereisvergnügen aus Hamburg.

Denn die Hamburger können einstweilen nur davon träumen, was viele, unter anderem die Amsterdamer in ihren Grachten mit ihren Schlittschuh-Vergnügungen aktuell längst haben: dem sogenannten Alstereisvergnügen. Also: der mitten in der Stadt befindliche - besonders tiefe, streng genommen Teil eines fließenden Gewässers darstellende und deshalb besonders schwer gefrierende - See (Außenalster) friert dann zu, es werden etwa 150 Glühwein- und Imbissbuden aufgestellt, und ganz offiziell dürfen Zehntausende Menschen über die riesige Seefläche flanieren. Ein wahres Volksfest!

Und jedes Kind in Hamburg weiß inzwischen die Dicke, die das Eis erreicht haben muss, um die Genehmigung zu bekommen: "20 cm, ohne Lufteinschüsse".
Konkret übersetzt heißt das, dass die Hamburger noch mindestens zwei Wochen strengen Frost bräuchten.

Und das ist zuletzt vor sage und schreibe 15 Jahren passiert! (Richtig erraten, früher kam das häufiger vor, eine Zeit lang sogar jedes Jahr! Und ja, der Vollständigkeit halber: es gibt sehr romantische Fotos von Hamburgern auf dem Eis aus dem Jahr 2010. Das war aber kein frei gegebenes Alstereisvergnügen, sondern lebensgefährlicher Leichtsinn!)

Ich verspreche euch Bescheid zu geben, falls dieses kostbare Ereignis tatsächlich wieder stattfinden sollte!



 
*Oder bilden wir uns so etwas nur ein, und wir hätten es an den Kleidern gar nicht erraten?

(Foto: René Menges)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen