Freitag, 17. Juni 2011

Knochen-Job für Chinesen

Gestern erschütterte die Medien eine Meldung: Hallstatt, ein ganz besonderer Ort im Salzburger Land in Österreich, wird von den Chinesen kopiert, also tatsächlich identisch in China aufgebaut!

Aber: wie gründlich werden die Chinesen sein? Trauen Sie sich auch, die Totenschädel von Hallstatt auszustellen? Oder gar zu kopieren??

Hallstatt liegt mir selbst am Herzen, denn wenn ich in der Gegend bin fahre ich gerne hin, wenn ich mich ein bisschen angenehm gruseln will. Hallstatt ist ein kleiner Ort, der sich knapp an einer schroffen Steinwand und am Rand eines atemberaubend tiefen, eiskalten, häufig dunkelblauen (manchmal türkisen) Sees (Hallstätter See) hält.
Das alleine genügt schon für die besondere Atmosphäre, aber Hallstatt hat noch mehr: neben seiner katholischen Kirche befindet sich ein Beinhaus, in dem sich jederzeit über 1200, davon etwa 600 bemalte echte menschliche Schädel öffentlich zugänglich befinden! Dieses Beinhaus geht möglicherweise (je nach Quelle) bis auf das zwölfte Jahrhundert zurück, wirkt sehr archaisch, und trägt natürlich zu der spektakulären Atmosphäre bei.
(Da der Friedhof dort so klein ist, entstand der Brauch, nach zehn Jahren die Gebeine des Verstorbenen herauszunehmen, einige Wochen dem Sonnen- und Mondlicht auszusetzen und dann ins Beinhaus zu legen. Von Künstlern oder den Totengräbern wurde etwa die Hälfte der Schädel bemalt, meist mit Blumenkränzen und anderen Symbolen. Dieser Brauch wird heute nur noch selten ausgeübt, ist aber nach wie vor möglich wenn der Verstorbene dies testamentarisch festgelegt hat).

Den See wollen die Chinesen im kleineren Maßstab nachbauen, die Kirche detailgetreu genauso wie all die Häuser des Ortes kopieren, nur über das Beinhaus wurde noch nichts bekannt. Da bin ich ja mal gespannt!

(Fotos von der Website Hallstatt.net)

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