(Aus der Reihe: Unsere
Buchhandlungen)
Wollen Buchhandlungen keine
Bücher verkaufen?
Schließen Sie deshalb genau in dem
Augenblick, wenn ihre meisten Kunden kommen?
So läuft es zumindest zum Beispiel
in der Buchhandlung Samtleben im Literaturhaus Hamburg.
Ich werde hier nicht darüber
reden, wie es denn mit dem eBook versus der Zukunft der normalen Bücher steht,
denn für mich steht fest: Das eBook kommt.
Auch alt eingesessene kostbare
Buchhandlungen müssen nach und nach schließen, von Buch-Ketten ganz zu
schweigen.
Haben sich die Buchhändler in ihr
Schicksal ergeben?
Samtleben jedenfalls schon, oder
sie verlässt sich auf geheime Finanz-Quellen und das Schicksal ihrer Autoren
ist ihr egal, denn: diese Buchhandlung hat tagsüber überhaupt keine
Laufkundschaft, um das Literaturhaus herum befindet sich kein
Fußgänger-Verkehr.
Also hätte sie die meisten
Kunden ca. zwischen 18:45 Uhr und 20:00 Uhr. Denn in dieser Zeit kommen die
meisten Besucher der Lesungen oder ganz einfach Gäste des Restaurants im
Literaturhaus, warten auf ihre Verabredungen, besetzen ihre Plätze für die
Lesung, holen ihre Eintrittskarten ab, nehmen einen Drink, schlendern umher.
Die allermeisten natürlich wirklich interessierte Menschen, die Bücher lieben.
Ihr habt es schon erraten: Die
Buchhandlung schließt pünktlich um 19:00 Uhr.
Bitte, kann mir jemand erklären,
warum das so ist?
Es erinnert ein wenig an die
Haltung einiger Kunsthochschulen/Künstler, die ihren Studenten auch eine
Haltung einimpfen, die Galeristen und den kommerziellen Markt zu verachten
und ohne all das auszukommen. Und damit natürlich möglichst geringen
kommerziellen Erfolg und Ausstellungen zu haben.
Das eine ist das kommerzielle:
wenn man es als antiintellektuell verachtet, die Buchhandlung finanziell
überleben zu lassen, oder einen Galeristen in Anspruch zu nehmen und Geld mit
seinen Bildern zu verdienen, ist das ja völlig in Ordnung.
(Auch da gibt es allerdings eine
Lösung: Man kann doch das Geld verdienen und sofort weiter spenden, oder?)
JanaBlog-Frage ist aber die
folgende:
Geht es bei der Kunst nicht darum,
dass möglichst viele Menschen sie zu sehen/zu lesen bekommen? Ist das nicht im
Interesse der Künstler, dass ihre Kunst ihren Weg in die Welt hinaus findet?
Oder ist es nicht die Pflicht
einer Buchhandlung, und schon gar einer Buchhandlung in einem
Literaturhaus, den Künstlern/Autoren eine Plattform in der Öffentlichkeit zu
bieten und sie tatsächlich so effizient wie möglich zu vertreten???
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