(Letzte Postkarte aus Afrika!)
Die schönste und berühmteste Leopardin Afrikas. Sie hat sogar schon einen Emmy gewonnen!
Ohne sie wäre kein Besuch von Botswana vollständig, so sagt man. Das kam so:
Die beiden mehrfachem Emmy-Preis-Träger, Tierfilmer der Sonderklasse, nämlich das Ehepaar Jouberts wollten einen Film über Leoparden drehen. Sie hatten Riesenglück, und lernten diese Leopardin kennen, als sie noch gerade ein paar Tage alt war. Sie hatten wieder Glück, sie überlebte nicht nur sondern entwickelte sich tatsächlich zu schönsten Leopardin des Landes. Sie drehten einen Film über sie, ganz insbesondere über ihre Eigenheiten wie die, mit bewundernswertem Gleichgewichtssinn Eichhörnchen in Bäumen zu jagen und vor allem: zu er-jagen. (Die Feindschaft von Leoparden und Eichhörnchen ist durchaus nachvollziehbar, denn wenn ein Eichhörnchen einen Leoparden entdeckt, schreit es stundenlang vollkommen hysterisch herum, so dass die ganze Umgebung gewarnt ist. Das wiederum nervt den Leoparden, klar).
Sie bekam den Namen Legadema (Aussprache unbeschreiblich), was soviel heißt wie Licht vom Himmel oder: Blitz. Weil sie einmal, als sie klein war, Schutz vor einem Blitzschlag unter dem Auto der Jouberts gesucht hat und dies fortan ein beliebter Rückzugsort für sie wurde.
Also wurde sie gern schön berühmt. Pech für die Guides! Denn nun erwartet jeder Gast der ins Mombo-Camp kommt, dass er selbstverständlich die Emmy-Trägerin Legadema zu sehen bekommt. Pain in the head, so nannte sie bereits ein Guide, denn die Gäste machen ganz schön Druck. Und Legadema ist natürlich nicht immer in der Gegend und vor allem – wie man auf diesem Foto sieht, wo wir den Leoparden ja immerhin schon gefunden haben –, sind Leoparden normalerweise einfach vollkommen unsichtbar.
JanaBlog hatte riesiges Glück und durfte über die Jahre Legadema immer wieder treffen, so auch diesmal: einen halben Tag mit ihr verbringen, schauen wie sich ein Leopard durch die Gegend bewegt, immer wieder in inneren Jagd-Modus geht und dann doch aufgibt, auf einen Baum klettert und dann einen besseren Baum sucht weil der Ast gerade unbequem ist, und schließlich wieder versuchsweise in Jagd-Modus – und dann – –.
Als ich ins Camp zurück kam und berichtete, Legadema gesehen zu haben und sogar einen Jagderfolg von ihr beobachtet zu haben, ließ ich die Manager und Guides im Camp raten, was sie wohl gejagt hat. Niemand erriet es. Tatsächlich, es war ein – Eichhörnchen! (Sie sah nach dem genüsslichen Verspeisen ihrer Beute unglaublich stolz und zufrieden aus, das kann man tatsächlich auch beim Leoparden sehen!)
Bisher hat Legadema leider nur zwei Töchter durchgebracht, diese Tochter auf dem Foto hat es in einem Gebiet, in dem es immer mehr Löwen und Hyänen gibt, leider nicht geschafft. Aber immerhin konnte sie bisher einer ihrer zwei überlebenden Töchter das Eichhörnchen- Jagen beibringen, so dass diese neue Kunstfertigkeit vielleicht einmal zum Standardrepertoire aller Leoparden gehören wird!
Leute, alles ist nicht ganz so rosig wie sich das hier anhört, und ohne irgendwelche Aufrufe zu tätigen muss ich doch auch erwähnen, dass alleine in den wenigen Jahren, in denen die Jouberts filmten (2003-2009), an die 12.000 Leoparden vollkommen legal aus Spaß erlegt wurden. Und dass ihre Zahl genauso wie die Zahl der Löwen immer weiter abnimmt, trotz außergewöhnlich guter Bedingungen in Botswana.
Die Jouberts schätzen in ihrem zum Film gehörigen Buch, dass es in 15 Jahren möglicherweise keine Löwen mehr geben wird, in spätestens 20 Jahren auch kein Leopard mehr da sein wird.
Der Hauptgrund: Der Mensch scheint noch nicht einmal für die letzten ihrer Art ein bisschen der Erde zu erübrigen,
also einige wenige Lebensräume für diese wunderschönen Tiere zu reservieren.
Die Naturschutzorganisationen sind da.
Genauso wie der fantastische mit einem Emmy ausgezeichnete Film, den jeder kaufen kann: „Eye of the Leopard“, von Beverly und Dereck Joubert.
(Und wer den Weg von Legadema weiterverfolgen will, einfach googeln: Mombo Newsletter. Viel Spaß!)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen