Was habt ihr davon,
geheiratet zu haben?
Abgesehen vom Ehemann und Fotos:
DAS KLEID.
Vielmehr:
die Kleid-ERFAHRUNG.
Das Erlebnis, anmutig ein figurschmeichelndes Hingucker-Kleid
zu tragen, und bei allen Anwesenden Schnappatmung zu verursachen.
Aber warum eine
solche Erfahrung nur einmal im Leben machen?
(Vielleicht weil man seinen großen Tag blöd fand. Oder weil
man aus tiefstem Herzen auch einen Tag DANACH nur auf Jeans und No-Make-up
steht. Wem es so geht, kann hier aufhören zu lesen.)
Offenbar wächst die
Sehnsucht nach weiblicher Anmut in Deutschland – danach, sich schön
zu machen und wie eine Prinzessin auszusehen, auch bei Noch-Nur-Jeans-Trägerinnen:
- In den letzten 15 Jahren wurde eine Flut an Brautmoden-Geschäfts-Palästen eröffnet.
- Seine (Schwieger-) Mütter, Geschwister und Freundinnen zum
Aussuchen des Brautkleids
mitzunehmen/mitgenommen zu werden ist zur wichtigen sozialen Status-Währung
geworden.
- Das Programm eines großen Fernsehsenders besteht zum guten
Teil aus Sendungen über Hochzeiten und
Hochzeitskleider-Einkauf (und zum Glück mittlerweile auch: aus allgemeinen Styling-Sendungen)*.
- Es ist eine Vorstufe dazu eingeführt worden: Abibälle in großer Robe.
- Und die Sehnsucht bricht sich Bahn wo sie kann – der neue
Oktoberfest-Überall-Boom ist für Frauen
vor allem eins: die Gelegenheit, gut in einer taillierten dekolletierten Tracht auszusehen (weil einfach alle
Frauen in einem Dirndl großartig aussehen).
Und es könnte ja keinen
größeren Gegensatz geben – zwischen unserem
Jeans/T-Shirt-Alltag und einem
Brautkleid. Es sieht doch so aus: als Verlobte einen Brautmode-Laden
betreten, Jeans in die Ecke pfeffern und aus der Kabine herauskommen im
(richtigen!) Brautkleid – als eine komplett neue Frau. Für viele ist dieser
Augenblick das allererste Mal in ihrem Leben, dass ihre Umgebung den Atem
anhält wenn sie den Raum betreten.
Vor 150 Jahren war der Gegensatz zwischen Alltagskleidung
und Brautkleid überhaupt nicht so groß, und noch heute ist eine Trachten-Braut
nicht so auffällig anders angezogen als in ihrer gewöhnlichen Fest-Tracht (ja,
das gibt es noch).
Dann kam irgendwann der kürzere Rock und die Jeans. Danach war in unserem
Mode-nüchternen Land der Weg zurück zur anerkannten Prinzessin nicht einfach:
Noch vor 20 Jahren fiel man auf mit einer großen weißen
Hochzeit. Dann kam die Phase in der die Bräute vorsichtig die Brautmode-Läden betraten
und das Wort „schlicht“ vor sich hertrugen (und dann doch ab und zu Prinzessinnen
wurden). Und heute ist es völlig normal, selbst als toughe Business-Frau den
Wunsch nach einem Lillifee-Kleid, Glitzer und Spitze im Geschäft von vornherein
auszusprechen und sich dabei sogar fürs Fernsehen und Internet filmen zu lassen.
Dabei dressen sich
doch alle regelmäßig zum Feiern auf!
Das scheint aber als
Schönheits-Erfahrung nicht zu reichen. Weil es etwas etwas Anderes ist –
mit der Party-Klamotte versucht man so viel Body-Kapital wie möglich zur
Geltung zu bringen, aber auf eine wenig geheimnisvolle, sondern am liebsten
klare Art und Weise. Und seien wir ehrlich, richtig optimal gestalten die Klamotten die Figur nicht immer. Sie ZEIGEN
sie, aber machen Sie nicht unbedingt schön, spielen nicht den persönlichen
Vorzügen der Figur, mit Verhüllung und gleichzeitig Dekolleté und Taille ….
Die Sehnsucht strebt offensichtlich
nicht nur danach, sich mal hübsch zu machen, sondern regelrecht für einen Tag
Prinzessin zu sein,
die Lebens-Erfahrung zu machen, anmutig, edel,
(nur) die richtigen Kurven betonend und weiblich zu wirken!
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Die Sehnsucht nach dem großen Auftritt ist international, dies gesehen in China |
Dementsprechend ist
diese Initiationserfahrung (in Deutschland besonders unauffällig aber) fest in
der weiblichen Kultur verankert – angefangen von der Barbie-Hochzeits-Puppe
über das Aschenbrödel im glitzernden Abendkleid oder
Pretty Woman, die ihre
königliche Haltung erst findet, als sie im edlen Abendkleid in die Oper
ausgeführt wird.
Wie lange die
Sehnsucht nach einer solchen Erfahrung manchmal zurückgehalten wird sieht
man dann, wenn eine athletisch gebaute Ende 40-jährige mit drei Kindern für
ihre zweite Hochzeit den Brautkleid-Laden betritt und sich ein märchenhaftes
Kleid wünscht „mit so vielen Glitzer-Steinchen und Schleppe wie möglich“. Da
wird man doch ein bisschen traurig und denkt sich:
Warum darf man all
das nur, wenn/falls(!) man eines Tages heiratet?
Und selbst danach: Es
kann doch nicht die Lösung sein, auf einen
Brautkleider-Ball** gehen zu müssen –
ja das gibt es: man zieht noch einmal sein Hochzeitskleid an und geht auf einen
Ball, wo alle anderen ebenfalls im Hochzeitskleid mit ihren Partnern versuchen,
das Gefühl des schönen Tages wieder herauf zu beschwören.
Oder an einem Kostümball
auf Schloss Moritzburg*** teilnehmen zu müssen, der den Ball aus dem Film
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ nachspielt – ja, auch das gibt es wirklich!
Auf „normale“ Bälle
gehen, in einem langen Abendkleid strahlen, das ist schon mal eine
Möglichkeit, aber wie viele gibt es schon davon? Und was wenn euer Partner
nicht gern tanzt?
JanaBlog-Idee:
Die
Hochzeitskleid-Erfahrung als Startschuss, als Sprungbrett in ein neues Leben
ansehen!
Und sei es auch nur,
dass man die Magie des Mascara entdeckt hat und diese eine kleine
Veränderung beibehält jeden Tag – schon so etwas kann das Leben verändern.
Einfach täglich wenn man morgens aus dem Haus geht, bei
jedem Shoppingtrip, bei jeder Party, beim Kauf eines (figurschmeichelnden)
Kleides für die nächste Feier, beim Kauf einer (gut sitzenden!) Jeans
(vergleiche Styling-Fernsehsendungen):
sich angewöhnen,
für eine Sekunde an einen besonders schönen Brautkleid-Auftritt-Augenblick von
eurem Hochzeits-Tag zu denken,
und damit einen Hauch
der Haltung einer Braut, einer Prinzessin, einer Königin beibehalten –
innerlich und äußerlich.
Während des Erinnerns richtet sich der Körper ganz von
alleine auf, die Schultern entspannen, der Schritt wird anmutiger und sicherer.
Auch Männer mögen
übrigens figurbetonte Kleider – nicht dagegen unbedingt die Jeans (egal was
sie offiziell sagen). Macht ruhig mal den Test – genauso wie ein Brautkleid,
das Taille zeigt/macht, ist ein Kurven-betonendes Kleines Schwarzes immer ein
Hit!
Aber „wir ziehen uns ja für uns an“, und das Wichtigste ist,
einen Funken
desjenigen Gefühls zu bewahren, das in euch sprudelte, als ihr kostbar und
strahlend an eurem großen Tag die Bewunderung eurer Umgebung gespürt habt, wie
eine warme Welle.
Weiterer schöner Nebeneffekt?
Ihr könnt ein wenig
von dem immensen Druck auf euren Hochzeits-Kleid-Tag wegnehmen, ein wenig
entspannen, denn so kitschig und Prinzessinnen-mäßig es auch klingt, es
stimmt:
Ihr dürft auch nach eurer Hochzeit noch schön sein!
Schrankalarm und Shopping Queen,
Ähnliches von JanaBlog:
JanaBlog gibt es als
ideales kleines Geschenkbuch!
Heißt „Erregungskurven“,
und ist ganz normal im Buchhandel erhältlich, auch als E-Book, und
international (JanaBlog-Leser in den USA aufgepasst)!
Näheres hier:
Oder gleich bei Bücher de.
Oder bei Amazon, wo man ins Buch hineinsch bis Spielen auen kann::
Für JanaBlog-Leser in den USA auch hier erhältlich:
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