Mittwoch, 3. Mai 2017

Falsches Drehbuch






Schauen wir zu viel Tatort und gefährden uns DESHALB mit falscher Zivilcourage?

Wie aktuell all die gutgläubigen Frauen, die überfallen und vergewaltigt wurden, nachdem sie bei Dunkelheit mit falschen Hilferufen in einen Park oder ein Parkhaus gelockt worden waren*?

Ob diejenigen, die in gefährlichen Situationen zu mutig reagieren es sich im Fernsehen abgeschaut haben, weiß JanaBlog nicht. Auf alle Fälle

haben sie es tausendmal in Filmen gesehen, dieses Drehbuch-typische
„Man-denkt-nicht-nach-sondern-GEHT-HIN“:

Irgendwo schreit jemand, es gibt ein auffälliges Knacken im Wald, der Jogger/Spaziergänger/das zukünftige Opfer (oder mit Glück nur: Leichen-Entdecker) geht auch nachts hin, allein natürlich.

Oder die Hauptrollen-Träger schlafen zu Hause und hören ein Geräusch. Was machen selbst Frauen? (Schicken ihren Mann mit einem Baseball-Schläger los in die Dunkelheit zum Nachschauen – schlimm genug – oder) gehen selber HIN! Statt die Polizei zu rufen, sich zu verstecken, sich im Bett schlafend zu stellen um die Einbrecher nicht zu provozieren, durch einen Hinterausgang zu flüchten oder, oder …

Prägen uns all die Krimis ungünstig mit Drehbüchern, die einfach nur
auf billige unrealistische aber
fürs Drama praktische Wendepunkte aus sind?

Oder zeigen all die Filme und Serien nur, wie doof wir Menschen manchmal wirklich sind? (Bitte Polizei-und Verhaltens-Experten: das ist eine echte Frage an euch!)

Denn gefährlich sind in der realen Welt die typischen Film-Verhaltensweisen allemal:

- Provozieren von gefährlichen Leuten – ohne dass man Tom Cruise in 
oder Helena in Orphan Black (http://orphanblack.wikia.com/wiki/Helena

- Sich mit Händen und Füßen wehren, wenn man von drei Riesen-Männern entführt und geknebelt wurde – selbst als eine zarte junge Frau. Welch eine Kraftverschwendung und Verletzungsgefahr!

- Als Detektiv im entscheidenden Augenblick ohne seinen Partner unterwegs sein und definitiv

- niemals Verstärkung anfordern, selbst wenn das Drama/Einsatz von Schusswaffen absehbar ist.

- Grundsätzlich einen noch so notwendigen Polizeischutz ablehnen – nicht nur als untrainierter Nerd/Manager, sondern natürlich auch als ein sehr schutzbedürftiges Mädchen im Zeugenschutzprogramm. (Und die Polizei geht jedes Mal darauf ein).

Und schließlich,

was JanaBlog definitiv nie machen würde:

Wie in so vielen Filmen – allein, nachts, ohne dass jemand weiß wo sie ist –

genau demjenigen ihren Verdacht ins Gesicht mitteilen, den sie für den Mörder hält. Jedenfalls ohne dass direkt neben ihr, was sage ich: vor ihr zwanzig FBI Agenten/zwei Sondereinsatzkommandos stehen!
Denn warum sollte sie demjenigen, der alles zu verlieren hat, die Gelegenheit geben alle Beweise – inklusive ihrer Wenigkeit – zu beseitigen, weitere Menschen abzumurksen oder/und zu fliehen?

Jetzt zugegeben:

All die Jogger im Wald und Frauen, die vorgetäuschten Hilferufen folgen
hätten aus den vielen Krimis auch etwas anderes lernen können. Nämlich,
dass dieses Losgehen fast immer schlimm ausgeht.

Allerdings denkt das menschliche Gehirn anscheinend nicht so weit – und erinnert sich nur daran, was es als erstes immer wieder in Filmen sieht, nämlich den

Impuls sich selbst zu überschätzen und hinzugehen.

Aber nicht verzagen, liebe Drehbuchautoren:

Vielleicht brauchen wir ja gar keine neuen Drehbücher,
sondern passend zu unserer neuen fürsorglichen Nudge-Gesellschaft** während der jeweiligen – sagen wir unklugen? – Szenen einfach

einen Hinweis unten auf dem Bildschirm den eingeblendeten Satz:

„Don‘t try this at home!!!“






  
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