Wollt ihr komplett vergessen werden? Oder wollt ihr künftigen
Generationen helfen und wenigstens eine Seite über euer Leben für die künftige
Geschichte eurer Familie und der Welt aufschreiben?
Wie schnell wird man uns vergessen, nach unserem Tod, und es
bleibt nichts von uns übrig. Na klar, unsere Kinder, das genetische Erbgut
bleibt (vielleicht), aber uns persönlich meine ich!
( – Fühlt ihr euch jetzt nicht so richtig behaglich? Unangenehmes
Thema? JanaBlog hat das Tabu-T-Wort in den Mund genommen und nicht einen
Euphemismus wie „Ableben“ benutzt. Unbehaglich, sicher, aber in Wirklichkeit
kennen wir das doch (fast) alle – das mulmige Gefühl, unseren inneren Versuch,
diesem Thema auszuweichen – und die folgende Situation –:)
Habt ihr euch beispielsweise in letzter Zeit im
Familienkreis alte Familienalben angeschaut? Welche Familie hat nicht nur
einen Stammbaum bei der Hand, sondern auch eine Ahnung davon, wer die Personen
waren, die sich hinter den Namen verbergen? Wer konnte über seine Großeltern
hinaus noch jemanden auf den Fotos erkennen? Wie viel konnte jemand –
selbst über seine Großeltern, die er vielleicht noch persönlich kannte –
wirklich sagen? Woher sie kamen? Wie sie persönlich so waren? Was sie beruflich
taten? Wen sie geheiratet haben? Wer ihre Geschwister waren? Welche
Schicksalsschläge sie bewältigten? Welchen Einfluss sie auf die Familie hatten?
Jetzt noch erstaunlicher: Wie viel könnt ihr über die
Herkunft und Vorgeschichte eurer eigenen Eltern erzählen? Was wird sein,
wenn es sie mal nicht mehr gibt, wie viel werdet ihr dann noch wissen, um es
euren Kindern erzählen zu können?
Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir schon für
unsere Enkel bloße Schatten bleiben. Nicht jeder von uns hat das Glück, ein
Picasso oder Kafka zu sein und in Erinnerung der zukünftigen Generationen
zu bleiben. Unsere Beiträge zur Weltgeschichte sind meist viel
flüchtiger, aber für den Fortgang der Dinge nicht weniger wichtig.
Jetzt werdet ihr
vielleicht sagen:
Das ist mir doch dann egal, ich bin zu dem Zeitpunkt ja tot und bekomme
nichts mehr mit!
Jetzt JanaBlog:
Dann denkt an die folgenden Generationen, denn für sie ist
das wichtiger, als wir so meinen! Sogar Wissenschaftler beschäftigen sich
mittlerweile erfolgreich damit zu bestätigen, wie hilfreich es für uns ist, ein
echtes Gefühl der Zugehörigkeit zu haben, einer Sippe, und einer Kontinuität,
einer Tradition.
Jetzt werdet ihr nachsetzen: In Zeiten der Patchwork-Familien
ist das doch gar nicht mehr der Fall!
Die Antwort liegt auf der Hand: gerade dann, gerade in der
Zukunft mit Patchwork-Familien ist eine Orientierung besonders wichtig!
Und laut neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse ist
dieses Wissen für Kinder für ihre Entwicklung von entscheidender Bedeutung*:
selbst im frühen Alter ist es für sie sehr wichtig zu verstehen, aus welcher
Familie sie kommen und welche Herausforderungen ihre Vorfahren gemeistert haben.
Das hilft nicht nur im abstrakten Sinne, sondern um selbst zu lernen, dass
Schwierigkeiten oder Scheitern nichts Unnatürliches sind und um Vertrauen
in die eigene Fähigkeit zu bekommen, Krisen zu bewältigen. Anscheinend lernen wir Menschen viele Dinge nicht, wenn
wir sie abstrakt hören, sondern erst, wenn es eine persönliche, und selbst
betreffende Geschichte gibt.
Und für manche der Kinder kann es eines Tages sogar
besonders wichtig sein: Wie wir mittlerweile aus dem Beispiel der Kriegs-Kinder
und Kriegs-Kindes-Kinder gelernt haben, können sie manchmal psychische Schwierigkeiten nur dadurch überwinden, dass sie traumatische Schicksals-Geschichten
ihrer Vorfahren verstehen. Dazu müssen sie aber zumindest die Fakten kennen!
Irgendwie gehen wir anscheinend bisher unbewusst davon aus,
dass die Information schon irgendwo zu beschaffen sein wird, dass irgendwo
irgendwie hinter den Kulissen jemand mitschreibt, genauso wie die
Familienbücher, die in Einwohnermeldeämtern geführt werden.
Jetzt Achtung: Nein! Niemand schreibt mit! Selbst in
unserem Facebook-Zeiten fehlt immer noch eins: eine zusammenhängende Geschichte,
mit der man in fünf oder zehn (oder natürlich noch besser: mehr) Minuten das persönliche
Leben eines Menschen erzählen/erahnen kann.
Das Wissen um unser Leben geht mit uns auch heute
noch unwiederbringlich verloren –
es sei denn, wir tun
etwas dagegen.
Und das ist so einfach:
Eine halbe Stunde unseres Lebens investieren!
So
vereinfacht müssen wir vielleicht nicht über uns berichten,
aber schon eine DIN A4 Seite bringt viel. |
Denn JanaBlog sagt ja nicht, dass jeder ein Buch
veröffentlichen muss. Gott bewahre!
Auch muss man sich nicht mit einer offiziellen Stelle in
Verbindung setzen – wie das in der Vergangenheit nur für Zeitzeugen (des Zweiten
Weltkriegs zum Beispiel) üblich war, und heute immer mehr zur allgemeinen
Lebens-Geschichten-Archivierung wird**.
Nein, schon eine Seite Mini-Bericht über die eigene Herkunft,
Geschwister, Werdegang, Beruf, kann zukünftigen Generationen helfen. Und
dieses Blatt hinterlegen, in eine Art inoffizielles Familien-Buch, das von
Generation zu Generation weitergegeben wird und möglichst vervielfältigt für
alle Nachkommen.
Oder sich mit Oma oder Tante oder Vater zusammensetzen, ein
kleines Interview führen und es aufnehmen, oder….
(Klingt plausibel?
Warum tun wir das dann bisher nicht häufiger?
Neben unserer
-Annahme, irgendwie werden es die Nachkommen schon alles automatisch
mitbekommen,
-mögen wir vielleicht gar nicht so gerne unser Leben
reflektieren, um nicht etwa ins Nachdenken zu kommen über so manche
Entscheidung.
Vor allem aber haben wir einfach eine
-Abneigung dagegen, mit unserer Endlichkeit
konfrontiert zu werden. Eben genau in die Nähe der Erkenntnis zu kommen, dass
schon sehr bald keiner etwas über uns wissen wird (wogegen wir eben jetzt etwas
tun können!)
Manche schließlich werden vielleicht einwenden,
-sie nähmen sich selbst nicht so wichtig und es käme ihnen eitel
vor, über sich selbst zu schreiben.
Kein Problem: Dann schreibt einfach über andere. Über
eure Eltern, Geschwister, Lebenspartner, und nehmt euch eine halbe Stunde um sie für die
kommenden Generationen zu beschreiben wie sie es selbst vielleicht nicht könnten, – ganz persönlich.)
Ihr müsst all die Familiengeschichten ja gar nicht lesen.
Aber wer möchte, kann es eines Tages tun.
Sich stärken, mit
dem Blick zurück auf all die Menschen, die über die Zeiten hinweg zu einem selbst
gehören, und die es vor einem selbst gemeistert haben, das Leben.
** Universitäten,
unter anderem Universität Wien, oder einfach googeln und solche Seiten wie die
folgende finden:
Ähnliches von JanaBlog:
JanaBlog gibt es als ideales kleines
Geschenkbuch!
Heißt „Erregungskurven“,
und ist ganz normal im Buchhandel erhältlich, auch als E-Book, und
international (JanaBlog-Leser in den USA aufgepasst)!
Näheres hier:
Oder gleich bei Bücher de.
Oder bei Amazon, wo man ins Buch hineinschauen kann::
http://www.amazon.de/Erregungskurven-Manches-aus-JanaBlog-2011/dp/3848206633/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1355916854&sr=8-1
Für JanaBlog-Leser in den USA auch hier erhältlich:
oder
kontaktiere JanaBlog persönlich!
– Einfach per Mail: JanaBloginfo@googlemail.com
Da stellt sich die Frage, was ist für die Entwicklung eines Menschen wichtig? Nein, nicht die familiäre Historie, sondern einfach Eltern, die ihre Kinder (und ihr Leben) lieben und respektieren und umgekehrt. Dann werden Menschen geboren, unabhängig vom Wissen eines Stammbaumes mit seinen persönlichen Lebensgeschichten. Das Leben schreibt auch in der Gegenwart Geschichten, die Menschen bereichern, auch wenn es nicht die eigene Familiengeschichte ist. Vorbilder sind wichtig! Die können in der Familie vorkommen (gestern und heute) oder in der Gegenwart.
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