Aufstand der Anständigen gegen Korruption erwünscht!
Medienwirksam lustig mit einem Reiseveranstalter, aber auch - was in den Medien nicht so auffällt - ernsthaft, mit Privatermittlern und kräftigen finanziellen Ressourcen.
Bisher nur in Tschechien, bald auch bei uns?
Lustig:
Die Villen der korrupten Funktionäre und Geschäftsleute (von außen) besichtigen, Rundreisen zu durch Misswirtschaft aberwitzig teuren Baustellen unternehmen, Krankenhäuser am Rande des Zusammenbruchs wegen Geldmangels anschauen - das kann man nun in der berüchtigt korrupten tschechischen Republik mit dem neuen Reiseveranstalter Corrupt Tour.
Das klingt witzig, nach Schwejk geradezu, und entspricht so völlig dem tschechischen Humor. Vor ein paar Wochen gegründet, kann es sich vor Anfragen kaum retten. Und vor Hinweisen aus weitere Informationen und Orte, die mit Korruption zu tun haben.
Detektivisch:
Aber auch völlig ernsthaft hat sich inzwischen eine neue Art des Widerstandes gegen die katastrophale Korruptionskultur im Land etabliert: nämlich eine private "Anti-Korruptions-Stiftung"*. Von Unternehmern gegründet, beschäftigt sie eine Heerschar von Anwälten und Ermittlern, und ermittelt völlig unabhängig von der Polizei in Korruptions- und Misswirtschafts-Fällen.
Beides, das Reisebüro und die Stiftung wurden jeweils von Tschechen gegründet, die auf ihr Land von außen blicken konnten. Der eine hat im Ausland studiert, der andere wurde ausschließlich mit Geschäften außerhalb von Tschechien Multimillionär, so dass er von dem Schmier-Geflecht im Land unabhängig ist.
Neben dem Blick von außen brauchen die Beteiligten auch Mut: die Reiseführer achten genau darauf, nur die aus allgemeinen Medien zugänglichen Angaben zu zitieren. Und die Ermittler der Stiftung werden bereits rund um die Uhr beschattet.
Ja, bei allem Witz, der Hintergrund ist ernst.
Und angeblich will Corrupt Tour bald eine Dependance in Berlin eröffnen.**
Jedenfalls gibt es auch Touren in Deutsch und Englisch, und auch ausländische Interessenten werden auf der Website von Corrupt Tour für die Organisation von neuen Touren um jegliche Hinweise bezüglich Korruption gebeten.
Hoffentlich wird die Niederlassung in Berlin ein Flop!
Die Villen der korrupten Funktionäre und Geschäftsleute (von außen) besichtigen, Rundreisen zu durch Misswirtschaft aberwitzig teuren Baustellen unternehmen, Krankenhäuser am Rande des Zusammenbruchs wegen Geldmangels anschauen - das kann man nun in der berüchtigt korrupten tschechischen Republik mit dem neuen Reiseveranstalter Corrupt Tour.
Das klingt witzig, nach Schwejk geradezu, und entspricht so völlig dem tschechischen Humor. Vor ein paar Wochen gegründet, kann es sich vor Anfragen kaum retten. Und vor Hinweisen aus weitere Informationen und Orte, die mit Korruption zu tun haben.
Detektivisch:
Aber auch völlig ernsthaft hat sich inzwischen eine neue Art des Widerstandes gegen die katastrophale Korruptionskultur im Land etabliert: nämlich eine private "Anti-Korruptions-Stiftung"*. Von Unternehmern gegründet, beschäftigt sie eine Heerschar von Anwälten und Ermittlern, und ermittelt völlig unabhängig von der Polizei in Korruptions- und Misswirtschafts-Fällen.
Beides, das Reisebüro und die Stiftung wurden jeweils von Tschechen gegründet, die auf ihr Land von außen blicken konnten. Der eine hat im Ausland studiert, der andere wurde ausschließlich mit Geschäften außerhalb von Tschechien Multimillionär, so dass er von dem Schmier-Geflecht im Land unabhängig ist.
Neben dem Blick von außen brauchen die Beteiligten auch Mut: die Reiseführer achten genau darauf, nur die aus allgemeinen Medien zugänglichen Angaben zu zitieren. Und die Ermittler der Stiftung werden bereits rund um die Uhr beschattet.
Ja, bei allem Witz, der Hintergrund ist ernst.
Und angeblich will Corrupt Tour bald eine Dependance in Berlin eröffnen.**
Jedenfalls gibt es auch Touren in Deutsch und Englisch, und auch ausländische Interessenten werden auf der Website von Corrupt Tour für die Organisation von neuen Touren um jegliche Hinweise bezüglich Korruption gebeten.
Hoffentlich wird die Niederlassung in Berlin ein Flop!
Wegen Mangels an Korruptionsfällen, natürlich.
Fotos von:
http://corrupttour.com/
* FAZ v. 20.3.2012, " Die goldene Stadt der Korruption", Karl-Peter Schwarz.
** FAZ v. 20.3.2012, " Die goldene Stadt der Korruption", Karl-Peter Schwarz
http://corrupttour.com/
* FAZ v. 20.3.2012, " Die goldene Stadt der Korruption", Karl-Peter Schwarz.
** FAZ v. 20.3.2012, " Die goldene Stadt der Korruption", Karl-Peter Schwarz
als ich das anfang märz gelesen habe, dachte ich nur daumen hoch. ich fand die rückkehr zu malerei 2002 beginnend mit der frankfurter-kunstvereins-ausstellung schon so langweilig, der jetzige status-quo objekthafter flachgeistiger kuratorentätigkeit mega langweilig, da ist jeder performative akt im ridentem-dicere-verum-stil eine willkommene abwechslung. das revival einer nicht mehr sich anbiedernden kunst naht.
AntwortenLöschender kurator franke macht es in seiner ausstellung vor.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenVielen Dank für ersten Kommentar! Ich hoffe nur, dass ich hinreichend klar gemacht habe, dass dies keine Kunst-Performance ist, sondern ein echtes Reisebüro! Die Tschechen haben eben so viel Humor, dass sie dafür noch nicht einmal Kunst-Performances brauchen.
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