Samstag, 15. Juni 2013

Schirm, Charme und Bücher




Mögt ihr auch durchsichtige Schirme? Benutzt ihr noch Faxgeräte? Und würdet ihr etwas in einem Buch-Automaten in der U-Bahn kaufen?
Japaner sind mit das am meisten technologisch hochgerüstete Land der Welt, lange Zeit allen anderen voraus. Umso liebenswerter, wenn ausgerechnet sie an aus der Mode gekommenen Technologien hängen.
Wie dieser Regenschirm, bei uns auch aus den Achtziger Jahren bekannt.


JanaBlog-Frage: Warum verschwand er bei uns eigentlich wieder spurlos?
Ein durchsichtiger Schirm ist doch der beste Schirm der Welt! Denn: Trotz grauen Himmels macht man es sich unter dem Regenschirm nicht dunkler als nötig, wenigstens ist es hell!!!



(Wer sachdienliche Hinweise hat, bitte bei JanaBlog melden! Denn so ist es zwar ganz nett, da immerhin orange-glühend unter dem Schirm:





Aber so ist es viel netter!



Weiter, das Faxgerät. Ja, richtig gelesen!
Das Land, das mit diesen auf die Sekunde pünktlichen Shinkansen Zügen seit 50(!!!!!) Jahren herumfährt (also: seit 1964, als wir noch Zug-mäßig auf den Bäumen hingen (und bis heute nicht eine auch nur ähnliche Pünktlichkeit erreicht haben)),
also dies hier erfunden hat und selbstverständlich nutzt:


Plakat, in einem Bahnhof in Tokio gesehen.

Dasselbe Land mag sich nicht von seinen Faxgeräten trennen!
Noch 2012 wurden dort 1.7 Millionen neue Faxgeräte gekauft, und von Essensbestellungen bis zu Bankgeschäften wickeln die Japaner sehr gern weiter vieles per Fax ab. Nicht nur, weil die alternde Bevölkerung sich so sehr an ihr geliebtes Fax gewöhnt hat, sondern aus geradezu romantischen, charmanten Gründen: weil sie es lieben, handschriftliche persönliche Anmerkungen auf den Fax-Mitteilungen zu hinterlassen*.
Japanische Firmen versuchen bereits technische Lösungen anzubieten, mit denen die ältere Generation ihren Enkeln Faxe schicken kann, die bei den jungen Japanern automatisch als Anhang auf ihrem Smartphone ankommt.

Und schließlich Bücher: Wer hätte gedacht, dass man nicht nur Papier-Bücher(und nicht eBooks) lesende Japaner in der U-Bahn antrifft,
sondern sogar einen regelrechten Buch-Automaten auf dem Bahnsteig der U-Bahn vorfindet!



Auch hier romantisch charmant (und sehr typisch japanisch) rücksichtsvoll, 
allerdings ein wenig erratisch: Der Automat wurde auf Englisch beschriftet, die Bücher jedoch sind natürlich allesamt nur in japanischer Sprache zu haben …



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