Freitag, 1. Juli 2016

Kunst bringt Technik.







Art Basel-JanaBlog-Entdeckung zur abstrakten Malerei
und damit Ausnahme von der 
Regel dass nur Bekanntes an den Wänden hing:
Lesley Vance, Untitled, 2016
Galery Xavier Hufkens
… und andere JanaBlog-Trends von der Art Basel 2016.


- Wir brauchen Hilfe von der Kunst, um den technischen Fortschritt zu FÜHLEN.

Denn wir wähnen unseren Arbeitsplatz immer noch sicher: „Friseure wird es immer als Menschen-Job geben“, beruhigen wir uns. Dabei waschen und schneiden schon heute Roboter unsere Haare* und werden langfristig selbst Köche und Musiker ersetzen.**

Zum Eingewöhnen versuchen uns nun die Künstler auf der Art Basel 2016 spürbar beizubringen, wie die Lage wirklich ist: So zeigen sie uns 

wie präzise wir überwacht werden können und wie sich das anfühlt:





Rafael Lozano-Hemmer und Krzystof Wodiczko, 
Zoom Pavillion, 2015
Galerie Carroll/Fletcher

In diesem Raum werden nicht nur alle Gesichter aus allen Perspektiven erfasst, sondern laufend auch die Nähe und Stellung der Menschen zueinander im Raum analysiert. Auf der Rückwand sieht man auf einer Wand die Porträts von all denjenigen, die in den vorangegangenen Tagen in diesem Raum gewesen sind. Galeristen berichten, sie hätten das Bedürfnis den Bauch einzuziehen und möglichst toll auszusehen – aber das ist noch die geringste ihrer Sorgen. Man wird sich bewusst, dass man mittlerweile auf einer ständigen Lebens-Bühne steht und dass man nicht nur gesehen, sondern AUFGEZEICHNET wird.
  
Wie man Ton und Geräusche mit einer
Schallkanone als Waffe einsetzen kann, ist wohl den wenigsten klar. Auch gut gegen Demonstranten einsetzbar. Der Künstler hat hier nicht zufällig einen chinesischen (Schauspieler als)“ Soldaten“ neben die Kanone gestellt.


Teil der Installation. Hoch über der Halle Art Unlimited links ist die Kanone zu sehen.
An der Hallen-Wand gegenüber konnte man eine Art Terrasse betreten, in der Höhe der Kanone,
direkt in ihrem Schaltrichter, und hören, wie intensiv und passgenau der Schall versendet werden kann.
Zum Glück verwendete der Künstler hier als Probelauf nur bezaubernde Vogelstimmen.
Samson Young, Canon, 2015
Galerie Gisela Capitain und team gallery 

Und wie natürlich sich auch Roboter bereits bewegen können, ahnen wir normalerweise auch nicht. Hier ein Roboter der endlos(!)
einen Bleistift auf seiner Spitze balancieren kann:
  

Steven Pippin, Omega=1, 2003-2013
Galerie Gawjn Brown's enterprise 

Dem technischen Fortschritt an sich, ganz ohne Roboter, hat die Künstlerin Rachel Whiteread ein besonders liebevolles Denkmal gesetzt, indem sie eine der ältesten technischen Erfindungen der Menschheit zum kostbaren Kunstwerk gemacht hat:
das Fischernetz.


Rachel Whiteread, Untitled (Nets) 2002
 ( Suite of five etched German silver (copper/nickel/zinc)
sheet metal gratings mounted to white Museum Board mats)



Detail aus
Rachel Whiteread, Untitled (Nets) 2002
 ( Suite of five etched German silver (copper/nickel/zinc)
sheet metal gratings mounted to white Museum Board mats)

Wer macht sich sonst schon die Mühe, die Schönheit im Allerkleinsten zu sehen?



- Was sonst noch interessant war?

Wenig neue Künstler, teilweise wurden auf exakt den selben Stellflächen wie im Vorjahr exakt dieselben Künstler ausgestellt.

Dafür Großes von Großen:

Zwei große beeindruckende zeitgemäße Kunstwerke von Iannis Kounnelis (wer Mona Hatoum zu schätzen weiß, hätte sich über all die scharfen Messer gefreut).
Ein beeindruckender Raum von Julian Schnabel, weiter großartige iPad-Stücke von David Hockney (die ihren Wert zum Vorjahr um fast 50 % steigern konnten) und auffällig vieles Hochkarätige von Jean-Michel Basquiat. Und immer wieder stark – sorry Guys – Takahashi Murakami,

Die Verbindung der dreidimensionalen Realität mit unserer Online-Bilderwelt schaffte allerdings am besten dieser Künstler:
  

Daniel Silver,
"Alison Fitzpatrick, Moshe, Nina Omotoso,
Tomak" , 2016
Frith Street Gallery

So vorbildlich Fashion-schlank und schön und lässig diese Party-Clique auch herumsteht, ihre Gesichter sind Instagram-genormt, austauschbar und so wenig individuell, dass es sich anscheinend gar nicht lohnte sie voll auszugestalten:



Daniel Silver,
"Alison Fitzpatrick, Moshe, Nina Omotoso,
Tomak" , 2016
Frith Street Gallery


Hoffen wir, dass das neue Kunst-Jahr bis zur Art Basel 2017 kraftvoller wird als diese Gestalten – 
so kraftvoll wie das


- JanaBlog-Lieblingsstück der Art Basel 2016!:



"Dragon Heads - Gold", 2015
Takahashi Murakami


Damit ihr seht, wie es hängt und mit Besuchern aussieht:


"Dragon Heads - Gold", 2015
Takahashi Murakami

Und ja, kraftvolle Drachen aber auch: überall kleine Memento mori!

Detail aus
"Dragon Heads - Gold", 2015
Takahashi Murakami




So viel also zu Kunst an sich. Wer sich eher für die spektakulären Zahlen der Art Basel 2016 interessiert wird hier fündig:




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