Montag, 29. August 2016

Die letzten Löwen







Wollen wir nur noch solche Bilder machen,
oder lieber Fotos von fröhlichen lebenden Löwenjungen?
Einmal im Leben einen wirklich wilden Löwen sehen!

Schon in zehn Jahren könnte das ENDGÜLTIG unmöglich sein, weil es schlicht

keine Löwen, keine Leoparden und keine Geparden mehr geben wird.

Dann gibt es Löwen nur noch aus Marmor, und wir verlieren unser wichtigstes Wahrzeichen für wilde Stärke und noblen Mut.

Und es wird keine Geschichten mehr geben wie diese –

ein Ausschnitt aus der fortlaufenden TV-Serien-artigen Geschichten Afrikas,

in der es wie es sich gehört immer wieder um die gleichen Dinge geht: 

Wer ist schwanger, wie entwickeln sich die Kinder, sorgt der Vater für die Familie, geht jemand fremd, gibt es eine Scheidung?:

Bei unserer Ankunft treffen wir zunächst zwei relativ junge, aber große Löwen, die sich in das von dem ansässigen Löwen-Mann beherrschten Gebiet hineinwagen. Sie wollen ihn herausfordern und verjagen, um sein Gebiet und seine Löwinnen zu übernehmen.

Wir sehen die beiden, wie sie innerlich mit sich ringen: der stärkere und größere der beiden Brüder will vorangehen, während der zweite in Streik tritt: ihm ist es einfach zu riskant, denn: die beiden wissen noch nicht, ob dieses Gebiet noch immer von den wohl bekannten zwei großen starken Senior-Brüdern beherrscht wird – was für sie in einem Kampf lebensgefährlich wäre.
(Sie wissen nicht, was der Zuschauer weiß: dass in Wirklichkeit der stärkere der beiden Herrscher schon seit einem Jahr verschwunden ist, und sie in Wahrheit leichtes Spiel hätten! Der verbliebene Herrscher-Mann versteckt sich übrigens gerade in der entgegengesetzten Ecke seines Gebiets, und ruft nachts noch nicht einmal – um nicht auf sich aufmerksam zu machen.).

Für die zwei Löwinnen-Mütter in der Nähe des Camps wird es deshalb schwierig. Bereits einen Tag vor unserem Eintreffen war eines der beiden zwei Monate alten süßen Löwen-Baby-Knäuel verloren gegangen. Sein verbliebenes Geschwister ist so entzückend, dass man es am liebsten aufheben möchte und mitnehmen. 

Es bleibt also ein Mini-Knäuel und sein elf Monate altes Geschwister.
Herrlich, an ihrem Leben teilzunehmen. Sie spielen und jagen zu sehen (wobei das elf Monate Junge die Jagd häufig ruiniert, indem es einfach zu früh aus dem Gras hüpft und damit die eingekreiste Antilope zu früh warnt).
Dabei genießt man jeden Augenblick ganz bewusst, denn: die
Überlebensaussichten der Löwen-Babys sind sehr schlecht. Sollte es den beiden jungen Kandidaten-Löwen gelingen, bald das Gebiet zu übernehmen, werden sie die beiden Süßen nämlich töten.

Das tun sie natürlich nicht aus bösem Willen, sondern weil die Natur es praktisch eingerichtet hat: Um ihre eigenen Gene ganz schnell weitergeben zu können, müssen sie die fremden Löwenjungen töten, um ganz schnell ihre eigenen mit den ansässigen Löwinnen zeugen zu können.

Jetzt kommen leider wir Menschen ins Spiel:
Die Überlebenschancen dieser süßen Löwen-Babys sind deswegen besonders schlecht, weil wir Menschen die stärksten und schönsten Löwen so gerne töten und in Wohnzimmern hängen haben. Nachdem wir das jetzt eine ganze Zeit lang so gemacht haben, sind im allgemeinen die Nachwuchs-Löwen-Männer nicht mehr so stark wie früher.

Dabei muss die Herrschafts-Zeit eines männlichen Löwen etwa 2-3 Jahre betragen, damit seine Kinder so groß werden, dass sie von feindlichen/neuen Stiefvätern nicht mehr getötet werden können. Immer seltener schaffen die schwächeren Löwen-Männer jedoch, ihr Gebiet lang genug zu halten und damit ihre Kinder durchzubringen. Dahin sind die Zeiten, als riesige Löwenmännchen ihr Gebiet für 7 Jahre halten konnten, und damit mehrere Generationen zeugen und beschützen konnten. Immer mehr entscheidet nicht Kraft und Qualität des Einzelnen, sondern Zahlen: männliche Löwen müssen sich viel häufiger in Koalitionen zusammentun, um eine Chance zu haben. Und wenn die neuen Stiefväter schon vor Ablauf der drei Jahre den bisherigen Herrscher vertrieben haben, haben sie ihrerseits auch keine Zeit zu verlieren, denn auch sie müssen befürchten bald wieder vom Thron abgesetzt zu werden.

Ergebnis:
- Die Löwen haben insgesamt viel seltener Nachwuchs, der es ins Erwachsenenalter schafft, und
- deren Gene sind nicht die der stärksten Löwen mit den größten Mähnen und der meisten Kraft.

Dies ist nur ein kleiner Puzzlestein, einer der vielen Menschen-Faktoren, nachdem die Löwen 3,5 Millionen Jahre lang erfolgreich ohne uns ausgekommen sind. Und jetzt
haben wir es geschafft sie innerhalb von 50 Jahren von 450.000 auf 20.000 zu dezimieren. Wenn es so weitergeht, gibt es

in zehn Jahren keine wilden Löwen mehr.

Wir haben unsere Wildnis auf 10 % reduziert. Verständlich vielleicht – aber
die Menschheit kann sich diese 10 % mittlerweile nun wirklich leisten!

Die Uhr tickt jetzt wirklich sehr schnell – und ihr könnt helfen:

- Erzählt allen weiter, wie bedroht Löwen sind,
euren Kindern, Schülern, Studenten, Freunden und Familie,
wunderschöne Videos dazu findet ihr hier:
- Fragt gerne bei JanaBlog nach, woran das große Löwen-Sterben liegt,
oder schaut euch dies hier an:

- Fahrt nach Afrika und zeigt damit, dass sich lebende wilde Löwen
für Foto-Safari für die betreffenden Länder lohnen, und
Trophäen-Jäger überflüssig sind.

- Helft mit Ideen (oder gar Geld), und zwar hier:



Foto: Michael Nichols

Und zum Genießen: schaut euch den Kinofilm
 „The Last Lions“ an,
von Dereck und Beverly Joubert, (in Deutschland zurzeit (nur) auf iTunes)

Foto: Beverly Joubert




Dies ist die überarbeitete Fassung des bereits am 17.8.2011 erschienenen Posts „Geschichten“ von JanaBlog


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