Montag, 5. März 2012

Kleider, Kunst.

Haider Ackermann:
Marcus Tondo/GoRunway.com
Wie Kunst können Kleider manchmal sein, und zugleich tragbar. Genüsslich, wie eine sehr gute Ausstellung betrachtete ich die neueste Kollektion von Haider Ackermann. An Herbstlaub habe er gedacht. Verband Weich mit Knackig, Skulpturales mit klarer taillierten Form - hier im Bild kann man das Orange der Blätter leuchten sehen, die Blätter geradezu fallen sehen, während sich bei dem roten Kleid winterlich-Kuscheliges an klare Form schmiegt. (Und leicht abgeschwächt ist doch so etwas tatsächlich tragbar!)










Haider Ackermann:
Marcus Tondo/GoRunway.com
Anschmiegen tat sich bei diesen Fahion Weeks nicht alles. Neben dem Trend der längeren Röcke, aber auch Hosen und Büro-Orientiertem, bestätigte sich leider der Trend des unförmigen Oversize (für beide Trends bereits Bestätigungen in meinem Post http://janablog1.blogspot.com/2012_02_12_archive.html)

Dieser blaue Mantel von Céline ist sehr typisch für diesen Trend, die Fashionistas wollen ihn angeblich alle haben. Aber dieses Haus stand bisher für sehr geradlinige, minimalistische Mode.











Céline:
Courtesy of Celine for Vogue.com


Nina Ricci demonstriert hier, wie unförmig auch ein dünnes Model aussehen kann, wenn man es in diesem Trend Oversize packt. Normalerweise ist Nina Ricci Garant für leichte, romantische und meist taillierte Mode.

Und schließlich, was sagt ihr zu dieser roten Kreation von (Rei Kawakubo von) Comme des Garcons?
Gepriesen von Kritikern, absurd auf den ersten Blick. Trend-mäßig natürlich auch hier die Oversize-Idee. Aber in Wirklichkeit die totale Freiheit der Mode-Kunst.
Erst dachte ich: Aber Leute, das hat doch nichts mit tragbarer Realität zu tun! Das gehört doch eigentlich ins Museum, als eine Art Fashion-Performance!




Comme des Garcons:
Yannis Vlamos/ GoRunway.com

Nina Ricci:
Monica Feudi/Feudiguaineri.com




Aber wisst ihr was? Wo soll man denn Fashion- Performances sonst aufführen als bei den Fashion Weeks?
Und wahrhaft grundsätzliche weiterführende Ideen holen wir uns doch - egal wofür - nicht aus dem Pragmatismus, sondern aus der Ideen-Freiheit, also aus der (Musik-, bildenden, Literatur- oder Fashion-)

Kunst!






3 Kommentare:

  1. comme des garcons wie hugo ball ! toll

    http://amazone1.twoday.net/topics/Hugo+Ball/

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    1. Sehr schön! Aber das findet ja wirklich nur ein Experte...!

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  2. ach, die anderen kommen da noch. es braucht ja immer eine avant-garde. nur dass die wahl auf eine bewegung fällt die fast uber 90 jahre alt ist... hmh. aber keiner macht schäfer-idylle-style. hängt es doch mit dem politischen subtext zusammen!?

    ............

    ach, so_ die ästhetische erziehung des menschen... wenn de mal zeit hast... vielleicht kannst du schillers thesen auf mode umwenden. da stehen herrliche sachen, was der mensch so machen soll. eine perle.

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