Patricia Low Contemporary
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Nicht durchgekommen! – Sehr gut!
Wann man so etwas sagen kann? Wenn die Kunst auf der Art Cologne so gut ist, dass man nicht alle Messestände innerhalb von acht Stunden absolvieren kann, obwohl man es sonst immer schafft.
Obwohl ich keine spektakulären Gerhard Richters, Neo Rauchs oder ähnliches zu berichten habe (nicht ganz fair: es gab einen großen Anselm Kiefer zu besichtigen, wieder eine Skulptur von Neo Rauch, ein schöner Daniel Richter!), war es ein einziges Schwimmen in guter Kunst, so fühlte man sich tatsächlich – wie wenn man untertaucht und sich in einer einzigen achtstündigen Inspiration bewegt – und das konnte man nicht immer von der Art Cologne behaupten.
Dieser Stand (Patricia Low Contemporary) mit Birken war eine Ausnahme, niemand sonst setzte auf spezielle Gestaltung. Er zeigte aber, wie anders Kunst wirken kann, wenn man sich ein bisschen Mühe macht Atmosphäre zu schaffen.
Insgesamt: Es gab vor allem Malerei, wenig Fotografie, Video oder Skulpturen*. (Auch die Medien berichten) zudem: im Publikum geringer Highheel-Faktor, vor allem wirklich Interessierte und Museums-Experten. Angenehm!
Wann man so etwas sagen kann? Wenn die Kunst auf der Art Cologne so gut ist, dass man nicht alle Messestände innerhalb von acht Stunden absolvieren kann, obwohl man es sonst immer schafft.
Obwohl ich keine spektakulären Gerhard Richters, Neo Rauchs oder ähnliches zu berichten habe (nicht ganz fair: es gab einen großen Anselm Kiefer zu besichtigen, wieder eine Skulptur von Neo Rauch, ein schöner Daniel Richter!), war es ein einziges Schwimmen in guter Kunst, so fühlte man sich tatsächlich – wie wenn man untertaucht und sich in einer einzigen achtstündigen Inspiration bewegt – und das konnte man nicht immer von der Art Cologne behaupten.
Dieser Stand (Patricia Low Contemporary) mit Birken war eine Ausnahme, niemand sonst setzte auf spezielle Gestaltung. Er zeigte aber, wie anders Kunst wirken kann, wenn man sich ein bisschen Mühe macht Atmosphäre zu schaffen.
Insgesamt: Es gab vor allem Malerei, wenig Fotografie, Video oder Skulpturen*. (Auch die Medien berichten) zudem: im Publikum geringer Highheel-Faktor, vor allem wirklich Interessierte und Museums-Experten. Angenehm!
Christian Hoischen: Anatomie
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Das Bild des unfreundlichen Mannes? Für mich eine Entdeckung: Christian
Hoischen, "Anatomie", aus 2012, schaffte es mit diesem Bild aus
meiner Sicht, nicht nur einen Prototyp eines verbrecherischen Mannes
(Diktators?) darzustellen, sondern auch durch die Verarbeitung (Emaille,
Epoxidharz, Glasfaser auf Styropor), die vage als albanisch oder russisch
wirkend arrangierten Buchstaben, ein bisschen wie Graffiti wirkende Oberfläche und
schließlich super-modern wirkende Lack-Optik ein wahrhaft aus den 2010-ern
stammendes, aktuelles Bild vom Begriff der Gewalttätigkeit.
Dann, der Bildschirm: endlich versteht mich jemand!
Kunst mit Flatscreens statt gemalten Bildern
fasziniert mich, und ich verstehe nicht recht, warum sie nicht mehr an
Bedeutung gewinnt. Hier ein schönes Beispiel: Henning Lohner und Van Carlson:
"Silences". Mittagspause auf Sizilien oder einer ähnlichen Insel,
würde ich schätzen. Nur die Wäsche auf der Leine (Socken!), und Pflanzen
bewegen sich im Wind, und wenn man lange genug wartet, taucht ganz links unten
eine Frau im rosa Jogginganzug ganz kurz auf, um etwas von ihrer Terrasse zu
holen. Sonst nichts. Völlig vertieft erlebt man eine wahre Siesta, und
beginnt sich durch ihre Anwesenheit im Raum zu entspannen!
Henning Lohner und Van Carlson: Silences
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Zu sehen insgesamt mit zwei weiteren Bildschirmen: eine Autobahnbrücke, auf
der Autos hin und her fahren und einer Wiese, auf der die Schafe langsam in
ihrem Werk voranschreiten. Mir würde alleine das Dorf reichen!
Henning Lohner und Van Carlson: Silences
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Der einzige echte Ärger meinerseits dazwischen: eine geförderte Künstlerin, "Gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien": Tine Furler.
Tine Furler
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Ja, ihr habt es erraten, das sind die verschleierten Puppen. Ist das nicht ein bisschen einfach? Man stellt verschleierte Puppen hin, macht eine Anspielung auf eine politische Dimension und kann sich darauf verlassen, öffentlich gefördert zu werden?
Ich werde gerne eines Besseren belehrt, aber für einen Laien-Betrachter wirkt
es ein bisschen plump.
Schließlich etwas Klassisches: Die Art Cologne zeichnet sich auch dadurch aus, dass man sich nach einer ordentlichen Dosis zeitgenössischer Kunst immer wieder bei der klassischen Moderne "erholen" kann. Hier treiben die beweglichen "Hexen oder Schneewittchen und die sieben Zwerge" von Jean Tinguely ihren Schabernack, indem sie – ihr ahnt es schon – elektrisch betrieben ihre Mäuler auf und zu machen**. Sie erinnern ein bisschen an Dinosaurier, oder?
Schließlich etwas Klassisches: Die Art Cologne zeichnet sich auch dadurch aus, dass man sich nach einer ordentlichen Dosis zeitgenössischer Kunst immer wieder bei der klassischen Moderne "erholen" kann. Hier treiben die beweglichen "Hexen oder Schneewittchen und die sieben Zwerge" von Jean Tinguely ihren Schabernack, indem sie – ihr ahnt es schon – elektrisch betrieben ihre Mäuler auf und zu machen**. Sie erinnern ein bisschen an Dinosaurier, oder?
Jean Tinguely
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So viele schöne Bilder mitgebracht, so wenig Platz hier.
Meine Lieben, nächstes Jahr müsst ihr einfach selber hinfahren!
*Erinnert ihr euch, letztes Jahr mein Foto des weinenden Kindes von Gerhard Demetz? Das war hier: http://janablog1.blogspot.de/2011/04/art-cologne-ganz-frisch.html
** Die beiden sind nur ein Teil der oben genannten Gruppe!
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