Freitag, 27. Mai 2016

Nicht vergessen






Das Wort „Todesstern“ geht uns locker über die Lippen, aber sonst?

Nur weil wir

dem Todes-Thema ausweichen,

verletzen wir Menschen,
machen es uns schwer
und
verpassen die große Gelegenheit, unsere Kinder zu stärken.

Dass wir für dieses Thema 
unerfahren und unvorbereitet sind, liegt
nicht nur am 
Jugend-/Machbarkeits-Wahn, sondern auch daran,dass wir viel 
seltener sterben
Vor 100 Jahren hatte es ein Mensch statistisch betrachtet alle 3 Jahre mit einem Todesfall im engsten Familienkreis zu tun, heute beträgt die Zeitspanne 17 Jahre.* 

Dabei reicht schon ein einziges Mal, um Mist zu bauen. Denn:

1) Wir verletzen Menschen. ...

… wenn wir keine Worte finden für unser Beileid und uns vor Verlegenheit vielleicht gar nicht melden.

Dabei gibt es heute wirklich keine Ausrede mehr, ein menschliches Verhalten im Trauerfall könne man nicht so einfach lernen (wenn man es nicht zu Hause beigebracht bekommen hat), denn auch hierfür

gibt es eine App! (Beileids-App: http://app.bovensmann.com/#index)


2) Wir machen es uns schwer, wenn jemand stirbt,
noch schwerer als es ohnehin ist.

Wie man einen Verlust verarbeitet
sehen wir zwar eigentlich andauernd – die Tatort-Quoten beweisen es.

Und es gibt eine neue kleine YouTube-Welle, auf der sich Prominente trauernd zeigen und damit nicht nur PR-Erfolge landen, sondern ein bisschen auf das Thema aufmerksam machen.**

Trotzdem ist es ein großer Unterschied, ob es um einen Star geht, den wir online mit unserer Community betrauern können, oder ob es uns persönlich betrifft.

In der nicht-virtuellen Wirklichkeit ist für die allermeisten die erste Übung eine Oma, aber lasst euch gesagt sein, für die meisten kommt es irgendwann noch schlimmer. Und

wir haben durchaus die Wahl:

Wir können Jahre später mit einem Therapeuten Abschiedsrituale nachholen, im Geiste Abschiedsgeschenke mit dem Verstorbenen austauschen und Ähnliches,
oder wir können es sofort tun – zur Not

mithilfe von behutsamen professionellen Helfern:










3) Wir verpassen die eine Gelegenheit
ein positives Vermächtnis oder wenigstens die wichtigsten Informationen zu hinterlassen.


-Für unseren eigenen Ruf:

Wir sagen zwar, wir behalten den Verstorbenen so in Erinnerung, wie er im Leben war, aber wir sollten uns nicht täuschen:

(Auch) der allerletzte Eindruck zählt und bleibt.***

Wird es uns im allerletzten Augenblick tatsächlich so egal sein, wie sich die Welt an uns erinnert?

Peinliche Fotos oder unfreundliche Mails/Papier-Briefe können neue Fragen aufwerfen, die nie mehr beantwortet werden können.

Oder wenn Eltern trotz langer Krankheit alles ungeordnet zurücklassen, nicht einmal Passwörter für die wichtigsten Online-Angelegenheiten hinterlassen****
machen sie es ihren Kindern damit nicht nur
schwer den Nachlass zu bewältigen.

Sie teilen ihnen damit auch ganz unwillkürlich etwas mit – genauso wie beispielsweise mit einem Testament – (nach dem Motto, „Wir können nicht nicht kommunizieren“*****).
Im Fall des Ungeordneten zum Beispiel kann
emotional die Ansage ankommen: "Mir ist egal, wie es dir nach meinem Tod geht."


- Für unsere Familie 

Schon mit einer einzigen DIN A4-Seite zusammenhängender Geschichte über euer Leben könnt ihr – wissenschaftlich nachgewiesen – viel bewirken.

Denn wenn ihr Familien-Alben durchschaut, wen erkennt ihr da noch? Was wissen selbst eure Eltern noch über die Personen auf den Fotos? Meist doch noch nicht einmal ihre Namen oder wie sie überhaupt mit euch verwandt waren!

Das Wissen über ihre Vorfahren und deren Lebensgeschichten ist für Kinder jedoch von entscheidender Bedeutung******. Es scheint sie sehr zu stärken, die Zugehörigkeit zu einem Clan und seiner Kontinuität aus der Vergangenheit heraus zu spüren, genauso wie die Inspiration daraus zu gewinnen, wie eigene Familienmitglieder Widrigkeiten überwunden haben.

Ihr könnt euch mit Oma, Tante oder Onkel zusammensetzen und ein kleines Interview führen. Jedoch nicht vergessen, auch ihr selbst werdet vielleicht so schnell vergessen und 
auf den Familienfotos zu einem Niemand werden! 

Deshalb vielleicht lieber jetzt eine halbe Stunde eures Lebens investieren, um einen

Mini-Bericht über die eigene Herkunft, Geschwister, Werdegang, Beruf und wozu auch immer man Lust hat zu verfassen. Und dieses Blatt hinterlegen in einer Art ganz selbstverständlichen
Familien-Buch, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, elektronisch und sonst wie.


Schließlich wollen wir vermutlich alle

eins vermeiden:

In unserer letzten Minute Verpasstes bereuen…






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